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Belarus Minsk: Frauenschicksale aus einer unterdrückten Stadt

Die erdrückte Stadt
Die erdrückte Stadt
© Alfredo Bosco/Luz
In Belarus führt Alexander Lukaschenko einen brutalen Kampf gegen die Opposition. Drei Frauen berichten vom Leben in der Hauptstadt Minsk, von großer Angst – und großem Mut.
Bettina Sengling

Anfang Juni stieß sich ein Häftling vor dem Gericht in Minsk einen Kugelschreiber in die Kehle. Er stand dabei in einem vergitterten Käfig. Dann verlor er das Bewusstsein. Die Wachleute konnten erst die Schlüssel nicht finden, um die Türen des Käfigs aufzuschließen. Schließlich gelang es, das Leben des Angeklagten zu retten.

Der Mann im Käfig war Baumpfleger, Bergsteiger, er lehrte in einer der Universitäten von Minsk. Im vergangenen Jahr demonstrierte er gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, verteidigte mit anderen ein Wandgemälde des Protestes in einem Minsker Hinterhof. Als Polizisten anrückten, bat er sie, ihre Dienstausweise zu zeigen. Da nahmen sie ihn mit. Zehn Jahre Haft drohen ihm nun.

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