Ostafrika Tote bei schwerem Erdbeben

Mehrere Staaten in Ostafrika sind von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Im Kongo wurden nun die ersten Toten gemeldet.

Bei einem starken Erdbeben im Gebiet um den mittelafrikanischen Tanganjika-See sind im Osten Kongos mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das teilten UN-Mitarbeiter mit. Es habe auch zahlreiche Verletzte gegeben. US-Geologen gaben die Stärke der Erdstöße, die noch an der Küste Kenias zu spüren waren, mit 6,8 an. In Nairobi verließen Angestellte in Panik ihre Büros.

Das Epizentrum habe laut Experten in etwa zehn Kilometern Tiefe gelegen, etwa 55 Kilometer südöstlich der Stadt Kalemie (Demokratische Republik Kongo) und 150 Kilometer südlich von Kigoma (Tansania).

Kalemie

Kalemie ist eine Handelsstadt am Westufer des Tanganjikasees mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die nach einem Fluss auch Lukuga genannte Stadt in der Demokratischen Republik Kongo liegt in der rohstoffreichen Provinz Shaba. Unter belgischer Kolonialherrschaft hieß sie Albertville. Mit ihrem Hafen am Tanganjikasee, dem Flughafen und als Endpunkt der Eisenbahnlinie von Kamina gilt die Stadt als Handelszentrum. Ein Großteil der kongolesischen Importe aus Daressalam in Tansania läuft über Kalemie.

Von der kenianischen Hauptstadt Nairobi sei es etwa 975 Kilometer entfernt gewesen. Dort waren die Erschütterungen aber noch zu spüren. Hunderte Menschen verließen vor Schreck die Häuser in der kenianischen Hauptstadt. Auch in den Hauptstädten Ruandas und Burundis, Kigali und Bujumbura, war das Beben zu spüren.

"Ein Beben dieser Stärke kann leicht beträchtlichen Schaden anrichten", sagte der Chef der seismologischen Abteilung von Südafrikas Rat für Geowissenschaften, Andrzej Kijko. "Aber ich weiß nicht, was für eine Infrastruktur sie in der Region haben. Vielleicht gab es dort nicht viel zu zerstören."

"Die Menschen sind aus den Häusern gerannt - sie hatten Angst, weil sie nicht wussten, was los ist", berichtete eine Bewohnerin Nairobis. In den Straßen der Stadt drängten sich die Menschen und versuchten, das Zentrum zu verlassen. Ein Taxifahrer in Bujumbura sagte, die Erdstöße seien deutlich spürbar gewesen. Beschädigte Gebäude habe er jedoch nicht gesehen.

AP · Reuters
AP/Reuters