Der Iran hat nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens am Donnerstag erneut im Persischen Golf weit reichende Raketen getestet. Die Raketen hätten "besondere Fähigkeiten", berichtete der Sender ohne nähere Erläuterung. Die Geschosse seien während der Nacht abgefeuert worden.
Bereits am Vortag hatte das iranische Fernsehen den Abschuss von neun Raketen während eines Manövers der Revolutionsgarde im Persischen Golf zu Testzwecken gemeldet. Unter ihnen war den Angaben zufolge auch eine neue Version der Schahab-3, die mit einer Reichweite von 2000 Kilometern israelisches Territorium erreichen könnte.
US-Verteidigungsminister Robert Gates erklärte danach, der Raketentest beweise, dass der Iran eine Bedrohung darstelle. Es bestehe die Gefahr, dass Teheran Langstreckenraketen gegen Europa einsetzen könne, sagte Gates in Washington. Außenministerin Condoleezza Rice bezeichnete die Tests vom Mittwoch als Beweis, dass die Bedrohung durch iranische Raketen nicht eingebildet sei. Sie betonte, die USA würden ihre Interessen und die ihrer Verbündeten verteidigen.
Erst am Dienstag hatten Rice und ihr tschechischer Kollege Karel Schwarzenberg ein Abkommen für die Stationierung von Teilen des geplanten US-Raketenabwehrsystems in Osteuropa unterzeichnet. Washington zufolge richtet sich das Rüstungsprojekt in erster Linie gegen Raketen aus dem Iran. In Russland wird dies aber anders gesehen und als Bedrohung der nationalen Sicherheit gewertet.