Madrid, am 11. März 2004. Eine Nachbarin hatte ihr an diesem Morgen angeboten, sie in ihrem Auto mitzunehmen. Doch Raquel Gomez lehnte ab und fuhr mit dem Zug in die Stadt. Unterwegs stieg Bea zu, ihre Freundin, die im selben Madrider Hotel arbeitete wie sie. Kurz nachdem sich die Türen des Waggons am Bahnhof Atocha wieder geschlossen hatte, explodierte die Bombe. Sie riss Raquels linkes Bein ab, Splitter drangen in ihren Bauch. Bea, die neben ihr gestanden hatte, war sofort tot. Aber das erfuhr sie erst Wochen später.
Im Podcast erzählt die heute 46-Jährige, wie die Geburt ihres Sohnes vor fast acht Jahren zum entscheidenden Wendepunkt auf ihrem Weg zurück ins Leben wurde. Vor dem Anschlag war Raquel Gomez eine leidenschaftliche Tänzerin. Bis heute träumt sie davon, noch einmal Stöckelschuhe tragen zu können. Doch sie definiert sich nicht als Opfer. "Ich möchte nicht, dass die Leute sich wegen des Anschlags an mich erinnern", sagt sie. Mehr Unterstützung hätten aber die Angehörigen der Überlebenden verdient. "Die Familien der Toten bekommen Hilfe, die der Verletzten werden vergessen", sagt Gomez.

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