Proteste in Bangkok "Rothemden" wechseln die Farbe

Die Führung der Protestbewegung in Thailand hat ihre Anhänger aufgerufen, auf die rote Erkennungsfarbe zu verzichten. Im Fall einer Niederschlagung der Proteste wollen die "Rothemden" auf diese Weise unerkannt untertauchen.

Aus Furcht vor einer blutigen Niederschlagung ihrer wochenlangen Demonstrationen haben die thailändischen Oppositionellen ihre Erkennungsfarbe abgelegt. Die "Rothemden" müssten sich darauf einstellen, im Notfall unerkannt unterzutauchen, erklärte die Führung der Protestbewegung am Montag. Außerdem diene die Aktion auch dem Zweck, weitere Demonstranten aus der Provinz ungehindert in die Hauptstadt Bangkok zu bringen.

Tausende inzwischen nicht mehr in Rot gekleidete Oppositionelle campierten am Montag bereits den 24. Tag in der Innenstadt, um den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva zu erzwingen. Ihre Anhänger kommen zumeist aus der ländlichen Bevölkerung, die den gestürzten Regierungschef Thaksin Shinawatra unterstützt. Ihnen stellten sich am Montag Gegendemonstranten in gelben Hemden entgegen und forderten die Regierung auf, die Aktion der "Rothemden" umgehend zu beenden. Andernfalls sei nicht ausgeschlossen, dass sie dies selbst bewerkstelligen würden.

Die Regierung sei dazu verpflichtet, das Volk zu schützen. Sie habe sich bislang aber zu schwach erwiesen, dem Gesetz zur Geltung zu verhelfen, erklärte Suriyasai Katasila, ein Anführer der "Gelbhemden", die vor allem von der städtischen Elite unterstützt werden. Damit schien sich eine weitere Eskalation abzuzeichnen. Die Fronten zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften sind schon seit Wochen verhärtet.

Am Sonntagabend explodierte ein Sprengsatz in der Nähe des Privathauses eines Politikers aus dem Regierungslager. Dabei wurden nach Polizeiangaben acht Menschen verletzt. Seit Beginn der Konfrontation im März kamen mindestens 26 Menschen ums Leben, nahezu 1.000 wurden verletzt.

APN
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