Nach dem gewaltsamen Vorgehen gegen regierungskritische Proteste in Syrien ist am Samstag ein Aufruf zu einem "Volksaufstand" im Online-Netzwerk Facebook veröffentlicht worden. "Heute, Samstag, ein Volksaufstand in allen syrischen Verwaltungsgebieten", hieß es in dem Aufruf. Dabei wurde ein nicht zu übersetzender arabischer Begriff verwendet, den syrische Aufständische verwendet hatten, als sie sich in den 1940er Jahren gegen die französische Mandatsherrschaft auflehnten.
Am Freitag waren bei Protesten der Opposition nach Angaben eines Behördenvertreters 13 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zwei Feuerwehrleute sowie ein Angestellter, der von Demonstranten getötet worden sei. Syrische Menschenrechtsaktivisten sprachen hingegen von 25 Toten. Die staatliche Zeitung "Tetschrin" berichtete am Samstag, dass in Salamein eine Gruppe Bewaffneter das Hauptquartier der Armee angegriffen habe. Mehrere Angreifer seien getötet worden.
Die Proteste waren am 18. März in Daraa im Süden des Landes ausgebrochen und breiteten sich auf die Städte Salamein, Daael, Duma, Banias, Hama sowie auf die Hauptstadt Damaskus aus.