USA Rauflust bei den Republikanern: Senator fordert Zeugen bei Anhörung zu Prügelei auf, McCarthy teilt angeblich aus

"Dann erheben Sie Ihren Hintern!": Bernie Sanders verhindert Prügelei in US-Ausschuss
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In einer Ausschuss-Sitzung für Gesundheit, Bildung und Arbeit in den USA drohte ein Wortgefecht in eine handfeste Schlägerei auszuufern. Verwickelt in die Eskalation waren der Senator Markwayne Mullin, hier im Bild, sowie der Gewerkschaftschef Sean O’Brien. Mullin verlas einen Text, den O’Brien ihm über einen Kurznachrichtendienst geschickt haben soll. Darin wird der Senator aus Oklahoma als "gierig", als "Clown" und als "Betrüger" beschimpft. Mullin solle aufhören, den harten Typen zu spielen. Dieser wisse, wo er O’Brien finden könne. O’Brien sei jederzeit und überall bereit, es mit dem Cowboy aufzunehmen. Mullin dann wörtlich: "Die Zeit ist gekommen. Sie wollen Ihr Maul aufreißen? Wir sind erwachsen. Können es jetzt und hier hinter uns bringen." (O'Brien) "Ok, perfekt." "Sollen wir es jetzt machen?" (O'Brien) "Ich würde es liebend gerne jetzt machen." "Dann erheben Sie Ihren Hintern!" (O'Brien) "Erheben Sie doch Ihren Hintern!" Unterbrochen wird der Streit durch Senator Bernie Sanders, der das unwürdige Schauspiel beendet und betont: "Das amerikanische Volk hat, weiß Gott, genug Verachtung für den Kongress. Machen wir es nicht noch schlimmer." Danach schafft es Sanders durch sein energisches Auftreten, eine weitere Eskalation des Streits vorerst zu verhindern.
Der republikanische US-Senator Markwayne Mullin hat einem wichtigen Gewerkschaftschef während einer Anhörung Schläge angedroht. Ex-Oppositionsführer Kevin MacCarthy sieht sich derweil Prügel-Anschuldigungen ausgesetzt. 

Die Negativ-Schlagzeilen rund um die oppositionellen US-Republikaner nehmen kein Ende. Ein republikanischer Abgeordneter warf dem im Oktober abgesetzten Repräsentantenhaus-Vorsitzenden Kevin McCarthy am Dienstag vor, ihm einen Ellenbogencheck in die Nieren versetzt zu haben. Derweil forderte ein konservativer Senator bei einer Kongressanhörung einen geladenen Zeugen zu einer Prügelei heraus.

Beim ersten Vorfall beschuldigte der Abgeordnete Tim Burchett seinen Parteikollegen McCarthy, ihm während eines Interviews beim Vorbeilaufen in einem Kongressgang den Ellenbogen in den Rücken gerammt zu haben.

"Ich habe einen Ellenbogenschlag in den Rücken bekommen und das hat mich unvorbereitet getroffen, weil es ein Schlag in die Nieren war", sagte der rechte Hardliner, der Anfang Oktober als einer von acht Republikanern für McCarthys Absetzung votiert hatte, dem Nachrichtensender CNN. "Ich habe mich umgedreht und da war Kevin." Er sei dem früheren "Speaker" hinterhergerannt, woraufhin es zu einem Wortgefecht gekommen sei.

McCarthy wies diese Darstellung vor Journalisten zurück und beteuerte, er habe Burchett nicht geschlagen. Der Abgeordnete Matt Gaetz, der im Streit um die Haushaltspolitik den Antrag zu McCarthyys Absetzung gestellt hatte, reichte aber eine Beschwerde bei der Ethik-Kommission der Kongresskammer ein.

Republikaner-Senator fordert Zeugen zu Schlägerei auf

Einen weiteren Vorfall gab es derweil bei einer Senatsanhörung: Der konservative Senator Markwayne Mullin aus dem Bundesstaat Oklahoma forderte den Gewerkschaftschef Sean M. O'Brien zu einem Kampf heraus. Mullin las einen früheren Tweet vor, in dem O'Brien ihn als "Clown" bezeichnet und geschrieben hatte: "Hör auf, in Senatsanhörungen den harten Kerl zu spielen. Du weißt, wo du mich findest. Überall, jederzeit, Cowboy." Ein Video bei X, ehemals Twitter, zeigt den Vorfall. 

Der Senator und frühere Kampfsportler sagte dann, sie könnten das Thema wie "Erwachsene" jetzt sofort '"zu Ende bringen". Als O'Brien entgegnete: "Das ist okay, perfekt", stand Mullin auf und deutete an, seinen Ehering abzustreifen wie vor einer Schlägerei.

Der Ausschussvorsitzende Bernie Sanders intervenierte sofort und forderte O'Brien auf, sich wieder hinzusetzen. "Sie sind ein Senator der Vereinigten Staaten." Mullin und O'Brien setzten ihr Wortgefecht in der Folge trotz Sanders Bemühungen, die Lage zu beruhigen, fort. Sanders ergänzte: "Das amerikanische Volk hat weiß Gott genug Verachtung für den Kongress. Machen wir es nicht noch schlimmer."

In der Galerie: Der Pool von Republikanern, die Präsidentschaftsambitionen haben, ist mittlerweile kleiner geworden. Klarer Favorit für die Kandidatur bleibt aber Donald Trump, der alle Umfragen souverän anführt.

AFP · DPA
rös