Spekulationen Verteidigungsminister Schoigu seit zwei Wochen nicht gesehen – Kreml: "Hat viel zu tun"

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurde seit rund zwei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu wurde seit rund zwei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen
© Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP / DPA
Wo ist Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu? Mitten im Ukraine-Krieg wurde er seit rund zwei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Der Kreml tritt jetzt Spekulationen entgegen.

Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitten im Ukraine-Krieg abwesend sein soll. "Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte. "Das ist durchaus verständlich."

Russische Medien haben sich verwundert gezeigt, dass Schoigu seit dem 11. März keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat. Zuvor hatte er Mitteilungen zufolge Telefonate geführt oder verletzte Soldaten besucht und ausgezeichnet. Medienberichten zufolge hat das Staatsfernsehen in Russland am 18. März einen Beitrag über den Verteidigungsminister gesendet – allerdings mit einem Bild vom 11. März, welches das Verteidigungsministerium selbst veröffentlicht hatte.

Kreml erwähnt Schoigu zuletzt am 18. März

Der Kreml selbst berichtete am 18. März von einem Treffen mit Mitgliedern des russischen Sicherheitsrates, bei dem Schoigu anwesend gewesen sein soll. Bilder davon gab es allerdings nicht. In einer Kreml-Mitteilung vom 23. März über eine Konferenz von Regierungsmitgliedern taucht der Name Sergej Schoigu allerdings nicht wieder auf. 

Die Abwesenheit Schoigus sei ungewöhnlich, da der Verteidigungsminister für seine fast täglichen Auftritte in den Medien bekannt sei, so das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Außerdem ist er im andauernden Ukraine-Krieg einer der Hauptakteure.

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Spekuliert wurde zudem über mögliche Herzprobleme des Ministers, der als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt. Diesen Berichten sollten Medien keinen Glauben schenken, sagte Peskow. Er riet Journalisten: "Bitte wenden Sie sich an das Verteidigungsministerium."

Seit einem Monat dauert Russlands Krieg gegen das Nachbarland Ukraine bereits an. Täglich berichtet der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, über Einsätze der russischen Truppen in der Ukraine. Auch Präsident Wladimir Putin meldet sich regelmäßig zu Wort.

Er traf sich am Donnerstag mit den Mitgliedern des nationalen Sicherheitsrats. Peskow zufolge berichtete Schoigu dabei "über den Fortschritt der militärischen Spezialoperation" – so wird der Krieg in der Ukraine in Russland bezeichnet.

DPA
rw