Rede zur Lage in Russland Was Putin sagte - und wie er verstanden wurde

Seine Rede kämpferisch zu nennen, wäre untertrieben: Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land umzingelt von Feinden, denen er die Stirn bieten will. Lesen sie hier, was er gesagt hat.

Russland muss den Gürtel enger schnallen: Ölpreis-Verfall, Rubel-Talfahrt und West-Sanktionen treiben das Riesenreich wohl unweigerlich in die Rezession. Es war ein düsteres Bild, das Staatspräsident Wladimir Putin bei seiner Rede zur Lage der Nation zeichnete. Allein der Umstand, dass das Hauptexportgut Rohöl rund 30 Prozent billiger ist als noch vor einem halben Jahr, reißt ein Loch in Höhe von fast 75 Milliarden Euro in die Kassen Moskaus. Gleichzeitig steht das milliardenteure Prestigeobjekt Fußball-WM 2018 ins Haus und das Land bräuchte auch dringend Investitionen in die Infrastruktur.

Doch obwohl Putin wegen der Krim-Annektion und seiner Ostukraine-Politik wirtschaftlich übel abgestraft wird, setzt er weiter auf militärische Muskelspiele: Die Verteidigungsausgaben dürften 2015 insgesamt 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, das ist ein höherer Anteil als in den USA und mehr als das Doppelte dessen, was in Europa üblich ist. Ein Putin darf eben keine Schwäche zeigen. Jetzt nicht.

Ging Putins Plan auf?

Und so gab er in seiner live übertragenden Rede den kämpferischen wie bedachten Staatsmann, der aus einer Position unerschütterlichen Selbstbewusstseins heraus agiert. Soweit lautete zumindest der Plan seiner Propagandastrategen. Ob er aufging? Beurteilen Sie selbst. Seine wichtigsten Äußerungen in Kürze – und wie sie live auf Twitter kommentiert wurden:

  • "Der Ukraine-Konflikt und der Streit um die Krim sind nur ein Vorwand Russland zu schwächen."

(Über die Probleme mit dem westlichen Ausland)

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  • "Die Krim hat eine große zivilisatorische und sakrale Bedeutung - jetzt und für immer. So wie der Tempelberg in Jerusalem für die, die sich zum Islam oder zum Judentum bekennen."

(Über die Rechtmäßigkeit der Krim-Annexion)

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  • "Jedes Mal, wenn jemand glaubt, dass Russland zu stark, zu unabhängig geworden ist, werden sofort diese Instrumente angewendet."

(Über die Sanktionen des Westens)

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  • Schon Hitler hat es nicht geschafft, Russland zu vernichten und hinter den Ural zu verjagen."

(Über die angebliche Unterstützung der Separatisten in Tschetschenien in den 90ern)

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  • "Was in der Ostukraine geschieht, bestätigt die Richtigkeit unserer Haltung."

(Über die militärische Unterstützung der Separatisten)

  • "Die Behörden wissen, dass sie Instrumente haben, um Einfluss auf Spekulanten zu nehmen. Es ist Zeit, diese Mittel einzusetzen."

(Über den Verfall des Rubels - die russische Währung lag zuletzt bei 53,29 Rubel für einen US-Dollar

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  • "Russland stehen harte Zeiten bevor."

(Über die nächsten Jahre)

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