Saddam Hussein "So schmerzvoll wie möglich"

Der irakische Machthaber hat in einer im Staatsfernsehen ausgestrahlten Rede die Iraker aufgerufen, das "Böse zu besiegen". Mehrfach würdigte er die Soldaten für ihren "heroischen Kampf".

Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat seinen Landsleuten in einer Fernsehansprache einen schnellen Sieg über die Alliierten versprochen. Gleichzeitig drohte er Amerikanern und Briten mit einem langen Krieg. In seiner am Montag vom irakischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Rede forderte er die Iraker eindringlich auf, ihren bisher so erfolgreichen Widerstand gegen die amerikanischen und britischen Soldaten fortzusetzen.

Dabei sprach er im Einzelnen die Kämpfer der Baath-Partei, die bewaffneten Zivilisten-Einheiten, die berüchtigte paramilitärische Truppe Fedajjin Saddam und die Sicherheitskräfte an. Er forderte die Einwohner von Basra, Mosul und El Muthanna zur Geduld auf. "Der Sieg ist nah", sagt der Präsident.

"Große Verluste"

Die irakischen Soldaten und Kämpfer hätten den Amerikanern und Briten bereits große Verluste zugefügt, sagte er. Aus dem Inhalt der Rede war zu schließen, dass sie irgendwann in den vergangenen 48 Stunden aufgezeichnet worden war.

An die Adresse der Amerikaner und Briten sagte der irakische Präsident: "Der Krieg wird mit Gottes Hilfe noch lange andauern." Indem die Alliierten tief in irakisches Gebiet eingedrungen seien, hätten sie sich selbst in eine extrem schwierige Situation gebracht. Die verschiedenen irakischen Einheiten würden sie nun in der Wüste angreifen.

Namen von Offizieren genannt

Weiterhin nannte Saddam Hussein die Namen einiger Offiziere, die er als Helden bezeichnete, darunter auch Chalid el Haschimi, den Kommandeur der 51. Division. US-Medien hatten am Samstag berichtet El Haschimi und die ihm unterstellten 8000 Soldaten hätten sich der US-Armee ergeben. Dies bestritt der Kommandeur später in einem TV- Interview mit einem arabischen Sender.

Der irakische Präsident saß während seiner Rede vor einem weißen Vorhang, der aussah wie ein Bettlaken. Dies deute darauf hin, dass er jeden Hinweis auf seinen Aufenthaltsort vermeiden wolle, erklärten arabische Beobachter, die außerdem überzeugt waren, dass er selbst gesprochen hat und nicht einer seiner Doppelgänger. Saddam Hussein wirkte diesmal viel selbstsicherer als bei seiner ersten Rede nach Kriegsbeginn.

Irak: US-Kampfhubschrauber abgeschossen

Irak hat nach eigenen Angaben zwei US-Kampfhubschrauber abgeschossen und zwei Piloten gefangen genommen. Der irakische Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf erklärte, einige Bauern hätten die beiden Hubschrauber abgeschossen. "Vielleicht zeigen wir noch Bilder der Piloten", erklärte er. Das US-Oberkommando Mitte wollte sich zunächst nicht äußern. "Gestern war ein schwarzer Tag und es wird noch mehr schwarze Tage geben", sagte ein Sprecher.

Zuvor hatte das irakische Fernsehen Bilder von einem gelandeten US-Hubschrauber gezeigt. Männer mit Kalaschnikow-Sturmgewehren tanzten um die Maschine. Der Kampfhubschrauber des Typs Apache schien noch weitgehend intakt zu sein, auch die Raketen waren noch montiert. Der Hubschrauber stand den Angaben zufolge auf einem Feld bei Kerbela rund 80 Kilometer südlich von Bagdad.

DPA