Die Nato soll sich nach Ansicht ihres Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen in Zukunft nicht nur gegen militärische Angriffe, sondern auch gegen Attacken über das Internet gemeinsam verteidigen. Das sieht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag der Entwurf Rasmussens für das neue strategische Konzept des Bündnisses vor, das auf dem Nato-Gipfel im November in Lissabon verabschiedet werden soll. Rasmussen habe sein Papier Anfang der Woche an die Regierungen der 28 Mitgliedstaaten verschickt, die es bislang strikt unter Verschluss hielten.
Unter Berufung auf mehrere Quellen berichtete die "Süddeutsche Zeitung", Rasmussens Entwurf definiere drei Kernaufgaben des Militärbündnisses im 21. Jahrhundert: die kollektive Verteidigung, die Förderung von Stabilität weltweit und das Management von Krisen. Neben der bisherigen militärischen Bedrohung und dem Terrorismus nenne Rasmussen weitere Gefahren, denen das Bündnis mit Abschreckung und gemeinsamer Verteidigung begegnen solle. Dazu zählt er laut "SZ" vor allem "Cyber-Attacks", also Angriffe auf die Computersysteme der Nato-Länder. Aber auch die Sicherheit der Energieversorgung einschließlich des Schutzes von Infrastruktur und Transportwegen müsse die Nato gewährleisten.