US-Präsident Barack Obama hat eine Erklärung für seinen schwachen Auftritt in der TV-Debatte gegen seinen Herausforderer Mitt Romney geliefert. "Ich war einfach zu höflich", sagte er dem Online-Portal "Black America Web" am Mittwoch. Es sei aber schwierig gewesen, Romney immer wieder vorzuhalten, dass er nicht die Wahrheit sage.
Obama war nach eigener Einschätzung beim ersten Fernsehduell gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney nicht gut in Form. "Ich hatte eine schlechten Tag", sagte der demokratische Amtsinhaber am Mittwoch dem Fernsehsender ABC. Romney dagegen habe "einen guten Tag" erwischt gehabt. Unabhängig von dieser Tagesform seien die fundamentalen inhaltlichen Fragen des Präsidentschaftswahlkampfes aber die gleichen geblieben, betonte Obama. Bei der nächsten Debatte kommende Woche wolle er seinem Gegner aber mehr Paroli bieten. "Wir werden dann etwas mehr Aktivität sehen", sagte Obama.
Redeschlacht der Vizepräsidenten mit Spannung erwartet
Bei der Präsidentenwahl am 6. November erwarte er ein knappes Ergebnisse. Umfragen zufolge liegt Mitt Romney knapp vor Amtsinhaber Barack Obama. Wie am Mittwoch aus einer Reuters/Ipsos-Erhebung hervorging, führt Romney mit 45 zu 44 Prozent vor dem Demokraten. Am Vortag hatten die beiden Männer noch gleichauf gelegen.
Am Donnerstagabend (0300 Freitag MESZ) treffen zunächst Vize-Präsident Joe Biden und der republikanische Vize-Kandidat Paul Ryan zu einem Rededuell zusammen. Angesichts des äußerst knappen Rennens wird die Debatte mit großer Spannung erwartete. Kommentatoren rechnen mit einer harte Redeschlacht.
Bei dem eineinhalbstündigen Rededuell geht es um innen- und außenpolitische Themen. Der 69-jährige Biden, der seit über 30 Jahren dem Senat angehört, ist ein erfahrener Debattenredner. Allerdings gilt er als Politiker mit einem losen Mundwerk, der mit seinen rhetorischen Patzern Obama mitunter in Verlegenheit bringt.
Dagegen hat der 42 Jahre alte Ryan keine Erfahrungen mit TV-Debatten sowie der Außen- und Sicherheitspolitik. Der Kongressabgeordnete hat vor allem mit einem radikalen Sparprogramm Schlagzeilen gemacht, das scharfe soziale Einschnitte vorsieht. Kritiker stellen infrage, ob er in der Lage sei, im Falle des Falles die Führung im Weiße Haus zu übernehmen. Vizepräsidenten in den USA müssen beim Tod des Präsidenten innerhalb von Stunden die Regierungsgeschäfte übernehmen.