Während in einigen Bundesstaaten noch immer ausgezählt wird, fliegen in den sozialen Medien die Fetzen. Angeführt von Präsident Donald Trump lässt das Lager der Republikaner kein gutes Haar am politischen Gegner. Der frühere Chefstratege im Weißen Haus, Steve Bannon, vergriff sich am Donnerstag (Ortszeit) aber derart im Ton, dass Facebook, Twitter und YouTube seine Kanäle dauerhaft sperrte. In einem Video erklärte er, dass er die Köpfe von FBI-Chef Christopher Wray und dem Immunologen und US-Gesundheitsberater Dr. Anthony Fauci am liebsten aufspießen und im Weißen Haus zur Schau stellen würde.
Bannon: Köpfe von Fauci und Wray als Warnung ausstellen
Laut CNN entstand das Video während des Livestreams der Online-Show "War Room: Pandemic" auf Bannons Youtube-Kanal. Demnach erklärte der 66-Jährige dort zunächst Donald Trump zum Wahlsieger, obwohl Wahlhelfer zu dieser Zeit noch in sechs Bundesstaaten stimmen auszählten. Dazu empfahl er Trump, den Pandemie-Experten Anthony Fauci und FBI-Chef Christopher Wray zu feuern. Ihm selbst reichte das aber offenbar noch nicht aus. "Ich würde ihre Köpfe aufspießen. Ich würde sie in zwei Ecken des Weißen Hauses ausstellen, als Warnung für alle Bundesbeamten: Entweder ihr macht mit oder ihr seid raus", so Bannon weiter.
Mindestens zehn Stunden soll dieses Video auf Bannons Facebookseite zu sehen gewesen sein. Fast 200.000 User klickten es an, bis Facebook das Video wegen des Verstoßes gegen seine Regularien löschte. Schon etwas früher reagierte Youtube. Auch hier wurde das Video gelöscht. Zu einem drastischen Schritt entschloss sich Twitter. Der Kurznachrichtendienst verbannte und sperrte den Account von Bannons Podcast "War Room" auf unbestimmte Zeit, wegen Gewaltverherrlichung.

Donald Trump hatte Bannon zu Beginn seiner Amtszeit zum Chefstrategen im Weißen Haus ernannt. Nach knapp zwei Jahren trennte man sich – einvernehmlich, wie es damals von beiden Seiten hieß. Vor wenigen Wochen wurde der Filmproduzent und frühere Chef der als rechtspopulistisch geltenden Website "Breitbart News Network" wegen Geldwäsche-Verdachts im Zusammenhang mit dem Bau der Grenzmauer zu Mexiko verhaftet und angeklagt. Gegen Kaution kam Bannon auf freien Fuß.
Trump Jr. spricht vom "totalen Krieg"
Bannon war nicht der einzige Trump-Unterstützer, der sich in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien in martialischer Rhetorik übte. So twitterte Trumps Sohn Donald Jr., für die Wahl in einen totalen Krieg ziehen zu wollen. Es sei an der Zeit aufzuräumen, so Trump Jr. weiter.
Quelle: "CNN"