Die geplante Mondfahrt der NASA liegt nicht auf dem Sparkurs von US-Präsident Barack Obama. Nach dem Budgetentwurf für das kommende Haushaltsjahr, den Obama am Montag in Washington vorgestellt hat, muss die Raumfahrtbehörde ihren geplanten bemannten Besuch auf dem Erdtrabanten bis zum Jahr 2020 streichen. Dafür soll sie sich mehr auf kommerzielle Flüge ins All ausrichten.
Entgegen verbreiteter Enttäuschung reagierte NASA-Direktor Charlie Bolden mit Verständnis. Seine Behörde bleibe ein "Motor der Innovation", sagte er am Nachmittag in Washington. In wirtschaftlich schlechten Zeiten wie diesen wisse er es zu schätzen, dass Obama das Budget der NASA in den nächsten fünf Jahren um insgesamt rund sechs Milliarden Dollar aufstocken wolle.
Obama war vom Plan seines Vorgängers George W. Bush für eine neue bemannte Mondmission in den kommenden zehn Jahren abgerückt, nachdem eine spezielle Kommission dieses Programm im Sommer unter die Lupe genommen hatte. Eine Reihe von ehemaligen Astronauten und Raumfahrtexperten war zu dem Schluss gekommen, dass die NASA ihre Ziele wegen erheblicher Finanzlücken nicht realisieren kann.
Zu den bisherigen neun Milliarden Dollar, die jährlich in das Programm der bemannten Raumfahrt fließen, wären demnach noch mindestens drei Milliarden pro Jahr zusätzlich nötig gewesen. Im Haushaltsplan sind nun keine Mittel mehr für das Constellation-Programm der NASA vorgesehen, das auf die Entwicklung von Ares-Raketen für Reisen zur Internationalen Raumstation ISS, zum Mond und dann später sogar zum Mars abzielte.