Südchinesisches Meer Kriegsschiffe der USA und China beinahe kollidiert

Die angespannte Lage im südchinesischen Meer verschärft sich weiter. Vergangene Woche sind dort beinahe ein chinesisches und ein US-amerikanisches Kriegsschiffs miteinander kollidiert.

Ein US-Kriegsschiff ist im Südchinesischen Meer nach Pentagon-Angaben knapp einer Kollision mit einem chinesischen Marineschiff entgangen. Das chinesische Amphibienschiff habe sich auf weniger als 500 Meter dem Lenkwaffenkreuzer "USS Cowpens" genähert, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Die "USS Cowpens" hielt sich nach Angaben des Pentagon-Vertreters zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Nähe des neuen chinesischen Flugzeugträgers "Liaoning" auf. Das chinesische Schiff habe direkt vor dem US-Schiff gekreuzt und dann angehalten. Das US-Schiff habe manövrieren müssen, um eine Kollision zu verhindern. Schließlich hätten die Besatzungen der Schiffe miteinander kommuniziert. Beide Schiffe seien daraufhin so manövriert worden, dass sie sicher weiterfahren konnten.

Der Vorfall soll sich am 5. Dezember in internationalen Gewässern ereignet haben. An dem Tag war US-Vizepräsident Joe Biden zu Besuch in Peking. Die US-Regierung habe den Vorfall "auf hoher Ebene" mit der chinesischen Regierung vorgebracht, schrieb die US-Truppenzeitschrift "Stars and Stripes". In Peking gab es am Samstag zunächst keine offizielle Reaktion.

Flugverbotszone in internationaler Kritik

Wegen eines Streits zwischen China und Japan um eine Inselgruppe im Südchinesischen Meer ist die Lage dort äußerst angespannt. Die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannten Inseln werden derzeit von Tokio kontrolliert. Sie liegen in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden größere Öl- und Gasvorkommen vermutet.

Der Streit spitzte sich zu, nachdem China im November eine Flugverbotszone über den Inseln eingerichtet hatte. Ausländische Flugzeuge müssen sich vor dem Flug durch die Zone anmelden und eine Funkverbindung zur chinesischen Luftüberwachung aufnehmen. Die Erklärung stieß in Japan und Südkorea auf scharfe Kritik. Die USA warfen der Regierung in Peking eine Provokation vor. Zudem ließen Japan, Südkorea und die USA weiterhin unangemeldet Militärflugzeuge durch das Gebiet fliegen, womit sie die Luftverteidigungszone faktisch ignorierten.

DPA · Reuters
kgi/DPA/AFP/Reuters