Mehrere enge Angehörige von Top-Terrorist Osama bin Laden leben einem Zeitungsbericht zufolge streng bewacht in der Nähe von Teheran. Zu der Gruppe gehörten eine Frau bin Ladens, sechs seiner Kinder und elf Enkelkinder, berichtet die Londoner "Times". Die Zeitung sprach mit bin Ladens Sohn Omar, der in Katar lebt.
Über den Verbleib der Angehörigen wurde in den vergangenen acht Jahren viel gerätselt. Einige von bin Ladens Kinder seien getötet worden, hieß es zwischenzeitlich, andere hätten dem Terroristenführer bei der Planung der Anschläge vom 11. September 2001 geholfen. Die Verwandten verließen kurz vor den Anschlägen Afghanistan. Sie seien dann zu Fuß in den Iran eingereist, sagte Omar bin Laden. Sie wohnten seit acht Jahren bei Teheran in einem geheimen Objekt, das sie aus Sicherheitsgründen nur selten verlassen.
Tochter in saudische Botschaft geflohen
Er habe erst durch einen Telefonanruf seiner Verwandten im November erfahren, dass sie noch am Leben seien. Eine der Töchter des Al-Kaida-Chefs, die 17-jährige Eman, habe sich vor kurzem bei einem Ausflug in die saudiarabische Botschaft geflüchtet und warte nun auf die Erlaubnis zur Ausreise. Zuvor seien sie und fünf Brüder, die seit acht Jahren unter Hausarrest gehalten werden, ihren Wächtern entkommen, meldete die Zeitung "Al Awsat". Der Geschäftsträger der Botschaft habe die Anwesenheit der Bin-Laden-Tochter bestätigt.
Die iranischen Behörden hätten nicht gewusst, was sie mit seinen Angehörigen anfangen sollten, die in anderen Ländern unerwünscht seien, sagte Omar bin Laden der "Times". Daher hätten sie ihnen Obdach gewährt, wofür er den Iranern danke. Der 29-Jährige hofft nun, dass die Familie den Iran verlassen darf und zu seiner Mutter nach Syrien oder zu ihm nach Katar reisen kann.