Angesichts der Massenproteste gegen seine Regierung hat Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva erneut Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Ernsthaften Gesprächen" stehe nichts im Wege, wenn sich die Proteste im Rahmen der Gesetze bewegten, sagte Abhisit am Donnerstag im Fernsehen. "Die Regierung ist offen für Beteiligung", sagte der Regierungschef, ohne Angabe von Einzelheiten. In ähnlicher Weise hatte er sich vor zwei Tagen geäußert.
Die thailändische Opposition hat ihre Proteste am Donnerstag fortgesetzt und der Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva mit einem "Klassenkrieg" gedroht, falls sie nicht zurücktritt. Die Demonstranten kündigten für das Wochenende weitere Massenproteste an. Einer der Anführer der sogenannten Rothemden, Nattawut Saikur, drohte, dass am Samstag ganz Bangkok lahm gelegt werde. Ein weiterer Anführer, Suporn Atthawong, forderte die Mittelschicht auf, sich den Protesten anzuschließen. Bislang werden die Proteste vor allem von der armen Landbevölkerung aus dem Norden Thailands getragen. Am Donnerstag harrten weiter rund 12.000 der in Rot gekleideten Demonstranten im Regierungsviertel der Hauptstadt aus, wie die Polizei mitteilte.
Die Demonstranten sind Anhänger des gestürzten thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der im August 2008 ins Ausland geflüchtet war, um einer Haftstrafe wegen Korruption und Amtsmissbrauchs zu entgehen. Bei vielen Menschen aus dem ärmlichen Norden ist Thaksin aber weiter sehr beliebt. Die Forderungen nach vorgezogenen Neuwahlen der Thaksin-Anhänger wies die Regierung in Bangkok mehrfach zurück.