Vojislav Kostunica

Politikwechsel in Serbien. Mit Tomislav Nikolic an der Staatsspitze und Ivica Dacic in der Regierung sind die alten Funktionäre wieder auf dem Vormarsch, die das Land in den 90er Jahren in die Katastrophe geführt hatten.

Zwölf Jahre untergetaucht, nun endlich gefasst: Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Radovan Karadzic hatte sein Aussehen total verändert und zuletzt in einer Arztpraxis gearbeitet. Verwandte haben Karadzic in seinem Gefängnis bereits besucht - allerdings nicht seine Frau.

Entgegen allen Vorhersagen hat das Pro-Europa-Lager in Serbien bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag einen sensationellen Sieg errungen. Die Regierungsmehrheit wird indes nur hauchdünn sein.

Serbiens Regierungschef Vojislav Kostunica hat seinen Rücktritt erklärt und einen Termin für Neuwahlen genannt. Das Scheitern seiner Regierung liegt laut Kostunica vor allem an einem Thema.

Das Parlament des Kosovos hat in einer Sondersitzung einmütig die Unabhängigkeit der serbischen Provinz ausgerufen. Die EU will Experten zur Unterstützung beim Aufbau eines neuen Staates schicken. Serbien hat angekündigt, die Unabhängigkeit des Kosovos nie zu akzeptieren.