Tödliche Unruhen in Kirgistan Der Flüchtlingsstrom nach Usbekistan reißt nicht ab

Die Zahl der Flüchtlinge im vom ethnischen Unruhen erschütterten Kirgistan könnte nach Schätzungen der Vereinten Nationen in Kürze auf 100.000 steigen.

Die Zahl der Flüchtlinge im vom ethnischen Unruhen erschütterten Kirgistan könnte nach Schätzungen der Vereinten Nationen in Kürze auf 100.000 steigen. Nach bisherigen Informationen befänden sich auf der usbekischen Seite der Grenze etwa 75.000 Flüchtlinge, sagte der UN-Sondergesandte für Kirgistan, Miroslav Jenca, am Dienstag. Der Flüchtlingsstrom reiße nicht ab. Auf der kirgisischen Seite der Grenze mache es die unsichere Lage unmöglich, genaue Zahlen zu ermitteln, sagte Jenca weiter. In dem zentralasiatischen Land toben die schwersten Auseinandersetzungen zwischen Usbeken und Kirgisen seit 20 Jahren. Bei den Unruhen wurden mindestens 170 Menschen getötet.

Die kirgisische Übergangsregierung befürchtet deweil eine Ausweitung der jüngsten Gewalt vom Süden des Landes auf Gebiete im Norden und die Hauptstadt Bischkek. Nach den Erfahrungen in der südlichen Stadt Osch gehe er davon aus, dass es auch dort zu Provokationen kommen werde, sagte Vize-Ministerpräsident Almasbek Atambajew am Dienstag vor Journalisten. Die Regierung sei aber gut darauf vorbereitet.

Reuters
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