Der irakische Machthaber Saddam Hussein hat wieder Kriegsrat mit seinen engsten Mitarbeitern und Befehlshabern gehalten. Das irakische Fernsehen zeigte Freitagabend, wie er und sein jüngerer Sohn Kusai mit anderen Uniformierten in einem offenkundig kleinen Raum zusammensaß. Kusai war dabei als Einziger in Zivil gekleidet.
Die Bilder wurden von CNN übernommen und verbreitet. Unklar blieb, wann sie tatsächlich aufgenommen wurden.
Der US-Geheimdienst ist nach eigenen Angaben der Ansicht, dass der irakische Staatschef Saddam Hussein und möglicherweise zwei seiner Söhne sich in dem am Donnerstag bombardierten Gebäuekomplex in Bagdad aufgehalten haben. Man sei aber noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen, ob Saddam Hussein oder seine Söhne bei dem Angriff verletzt oder getötet wurden.
Zeitung: Arzt für Saddam Hussein
Die Washington Post berichtet unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass nach dem Angriff eine medizinische Behandlung für Hussein angefordert worden sei. Es gebe jedenfalls keine Hinweise darauf, dass Saddam Hussein oder sonst jemand nach dem Angriff das Oberkommando über die Sicherheits- oder Militäroperationen innehabe.
TV-Auftritt aufgezeichnet
Von der ersten Fernsehansprache des irakischen Machthabers nach den Bombardements von Mittwochnacht sei der Geheimdienst nicht überrascht gewesen, heißt es in der Washington Post weiter. Saddam habe für einen solchen Fall Anfang der Woche verschiedene Statements aufzeichnen lassen.
Hussein selbst vor der Kamera
Der irakische Diktator Saddam Hussein stand bei dieser Fernsehansprache nach den US-Luftangriffen mit großer Sicherheit selbst vor der Kamera. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Saddam Hussein gehandelt hat, ist sehr, sehr groß", sagte der Spezialist für Personenidentifizierung, der Rechtsmediziner Dieter Buhmann, der ARD am Donnerstag in Saarbrücken. Buhmann sagte: «Ich habe kein einziges Merkmal feststellen können, das gegen die Identität der Person Saddam Hussein sprechen könnte.» Auf Grund der schlechten Bildqualität der Aufnahme, bleibe allerdings eine gewisse Unsicherheit von zwei bis fünf Prozent.