Nach bekanntem G7-Foto "Mein Verhältnis zu Merkel ist super" - Trump twittert neue Bilder zu G7-Szene

Das Symbolbild des G7-Gipfels
Das Symbolbild des G7-Gipfels
© Jesco Denzel/Bundesregierung /dpa
Angela Merkel steht entschlossen inmitten der Männerrunde des G7-Gipfels. Vornübergebeugt stützt sie sich entschlossen mit ihren Armen auf dem Tisch ab.
Ihr Blick leicht frustriert.


Vor ihr, auf der anderen Seite des Tisches, sitzt US-Präsident Donald Trump. Die Arme verschränkt, das Kinn gereckt, der Gesichtsausdruck bockig.


Dieses Foto des Bundespresseamts beim G7-Gipfel in Kanada wird als ultimatives Symbolbild gefeiert.


Regierungssprecher Steffen Seibert veröffentlichte das Bild von Fotograf Jesco Denzel am Samstag auf Twitter.


Es sei bei "Beratungen am Rande der offiziellen Tagesordnung" während des zweiten Gipfeltages am Samstag entstanden.


Hunderte Menschen verbreiteten das Foto sofort nach Veröffentlichung über die sozialen Medien weiter und kommentierten es.


Ein Mitarbeiter von Trump veröffentlichte per Twitter ein Bild der gleichen Situation - allerdings aus einer anderen Perspektive.


Darauf sieht es aus, als würde Trump in der Mitte sitzen, umringt von Menschen, die ihm gespannt zuhören.
Das Bild der auf den US-Präsidenten einredenden Staatschefs war das perfekte Symbol für den geplatzten G7-Gipfel. Doch Donald Trump will das nicht auf sich sitzen lassen - und mit neuen Bildern zeigen, dass er gut mit den Kollegen zurecht kommt.

Es war das perfekte Symbol für den G7-Gipfel: Angela Merkel, Emanuel Macron und Shinzo Abe reden stehend und mit ernster Mine auf den US-Präsidenten Donald Trump ein, als versuchten sie ihn vom Unsinn seiner Strafzölle gegen die Handelspartner zu überzeugen. Doch der fläzt nur schmunzelnd im Stuhl. Am Ende stimmte Trump der Abschluss-Erklärung zwar zu - zog sie aber noch im Flieger zurück. Der Gipfel war geplatzt.

Nun fühlt sich Trump wohl falsch dargestellt. In gleich drei Tweets zeigte der US-Präsident seine Sicht der Dinge - und die sieht trotz des massiven Streits deutlich freundlicher aus. "Mein Verhältnis zu Angela Merkel ist super, aber die Fake-News-Medien zeigen immer nur die schlechten Fotos von den Verhandlungen, die Ärger implizieren. Dabei habe ich mehr gefordert, als es je ein anderer US-Präsident gewagt hat", heißt es im ersten Tweet.

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Trump fühlt sich missverstanden

Tatsächlich wirkt die Verhandlung auf Trumps Bildern viel weniger einseitig. Klar, die anderen Staatschefs stehen immer noch auf einer Seite des Tisches, während Trump auf der anderen sitzt. Andererseits ist aber Merkel auch lachend zu sehen, Kanadas Premier Justin Trudeau und der europäische Ratspräsident Donald Tusk scheinen konzentriert Trumps Ausführungen zuzuhören.

Noch positiver geht es auf den Bildern des zweiten Tweets zu. Die Staatschef stehen gelöst auf dem Balkon des Austragungs-Geländes, lachen mit Trump und einem Glas Wein in der Hand. Macron und Trump posieren gar beim brüderlichen Handschlag. Auch hier beschwert sich Trump über die vermeintlichen Lügengeschichten der Presse zu seinem Verhältnis mit den Partnern.

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Wie gut ist das Verhältnis wirklich?

Was der US-Präsident nicht erwähnt: Die Staatschefs selbst hatten sich nach der geplatzten Erklärung wenig begeistert gezeigt. Angela Merkel nannte das Verhalten Trumps deprimierend. Zudem zeigten viele Medien nicht nur das bekannteste Foto, sondern stellten auch klar, dass die Situation aus anderen Perspektiven durchaus anders wirkte. Hier sehen Sie mehr dazu. Der Stein des Anstosses stammte ohnehin nicht von den Medien. Das bekannte Bild hatte kein Pressefotograf verbreitet - sondern Angela Merkels Büro.

Vermutlich geht es Trump aber ohnehin eher darum, eine Botschaft an die eigenen Unterstützer zu senden und denen zu zeigen, wie toll alles für ihn läuft. Schließlich wird der US-Präsident nicht von den G7-Chefs gewählt.

mma