Videobotschaft und Interview Selenskyj über russische Armee: "Sie haben den Befehl, die Ukraine und uns alle auszulöschen"

Videobotschaft und Interview: Selenskyj über russische Armee: "Sie haben den Befehl, die Ukraine und uns alle auszulöschen"
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STORY: In Zeiten des Krieges, des Angriffs Russlands auf die Ukraine steht er an der Spitze der Regierung: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Am Mittwoch äußerte er sich in einer Videobotschaft zum Einmarsch und zur Bombardierung durch russische Truppen. Selenskyj sprach einen Tag nach dem Angriff auf Kiew und die dortige Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar. Dort hatten im Zweiten Weltkrieg deutsche Besatzungstruppen und ukrainische Helfer ein Massaker an Zehntausenden Juden angerichtet. "Dieser Angriff nun zeigt, dass für viele Menschen in Russland unser Kiew absolut fremd ist", sagte Selenskyj. "Sie wissen gar nichts über Kiew, über unsere Geschichte. Aber sie alle haben den Befehl, unsere Geschichte, unser Land, uns alle auszulöschen." Bereits am Dienstag hatte Selesnkyj in Kiew unter anderem über eine mögliche Fortsetzung der Gespräche mit Russland gesprochen. "Man kann sich nicht an einen Tisch setzen, wenn Flugzeuge über einen hinwegfliegen und man bombardiert wird. Die eine Seite will Druck ausüben, die andere will keine Einigung erzielen. Wir sind für den Dialog, ja, aber das Mindeste, was passieren muss, ist, dass die Bombardierung der Menschen aufhört. Man muss einfach die Bombardierung einstellen und dann Gespräche führen." "Die Ukraine wird kämpfen, aber wir selbst, allein gegen Russland, wir können es einfach nicht schaffen. Wenn ich von Russland spreche, meine ich nicht das Volk, sondern seine Armee, seine Führung, denn es gibt viele unter den Russen, die uns gut behandeln und uns unterstützen, bitte sehen Sie sich die Plätze an, auf die sie kommen. Es ist wichtig zu wissen, dass, wenn die Ukraine fällt, all diese Truppen an den Grenzen Ihrer Länder, den Grenzen der NATO-Mitglieder, Litauen, Polen usw. stehen werden. Und dort wird es das gleiche Problem geben." Neben einem schnellen EU-Beitritt fordert Selenskyj eine Flugverbotszone über der Ukraine. Diese müsste aber von der NATO durchgesetzt werden. Der Präsident betonte, es geht ihm nicht darum, das Verteidigungsbündnis in einen Krieg hineinzuziehen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in den vergangenen Tagen mehrfach eindrücklich zu Wort gemeldet. Zunächst in einem Interview, dann in einer Videobotschaft.