In der Ukraine wollen internationale Vermittler in Gesprächen mit den Opponenten einen Ausweg aus der seit eineinhalb Wochen andauernden Staatskrise finden. Der EU-Beauftragte für Außenpolitik, Javier Solana, war nach seiner Ankunft in Kiew mit dem noch amtierenden Präsidenten Leonid Kutschma zusammengetroffen. Auch der Bundestag befasst sich heute mit der Lage in der Ukraine.
An den Verhandlungen mit Regierungschef Viktor Janukowitsch und Oppositionsführer Viktor Juschtschenko in Kiew soll auch wie bereits in der Vorwoche der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski teilnehmen. Der Oppositionsführer Juschtschenko hatte die Krisengespräche mit der Staatsmacht für gescheitert erklärt.
Mehr Demonstranten trotz Kälte
Auch in der zehnten Nacht nach der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Stichwahl setzten in Kiew tausende Menschen ihre Protestkundgebungen fort und blockierten Regierungsgebäude.
Bei Temperaturen unter null Grad waren es aber deutlich weniger Demonstranten als noch vor einer Woche. Staatstreue Medien berichteten, dem Land drohe eine schwere Finanzkrise. In mehreren Landesteilen hätten besorgte Bürger auf Grund der unsicheren Lage große Geldsummen von ihren Konten abgehoben. Vielerorts werde das Geld knapp, hieß es.