Im Ukraine-Krieg werden Seeminen im Schwarzen Meer zu einer Gefahr – auch für an dem Konflikt unbeteiligte Staaten und Menschen.
Das rumänische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Fischer rund 70 Kilometer vor der Küste des Landes einen im Wasser treibenden Sprengkörper entdeckt hätten. Die Marine habe speziell ausgebildete Taucher eingesetzt, um die Seemine durch eine kontrollierte Sprengung unschädlich zu machen. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Videoaufnahmen, die die Explosion zeigen sollen (das Video sehen Sie oben).
Zwei Seeminen in türkischen Gewässern neutralisiert
Zuvor hatte bereits die türkische Regierung auf die Gefahr durch Seeminen hingewiesen. Am Wochenende sei der Schiffsverkehr durch den Bosporus in Istanbul für mehrere Stunden eingestellt worden, nachdem bei Istanbul eine Seemine entdeckt worden war. Der Bosporus verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer und ist eine wichtige Passage für die internationale Handelsschifffahrt. Die Mine sei "deaktiviert" worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit.
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Am Montag sei dann erneut eine im Schwarzen Meer treibende Seemine gesichtet worden, diesmal vor der Küste des Ortes Igneada an der Grenze zu Bulgarien. Auch in diesem Fall machten sie laut türkischem Verteidigungsministerium Spezialisten für eine Entschärfung auf den Weg.
Woher die Sprengkörper stammen, ist unklar. Berichten zufolge hat die ukrainische Armee Seeminen unter anderem vor der Küste der Hafenstadt Odessa ausgelegt, um sie vor einem russischen Angriff von See aus zu schützen. Von ukrainischer Seite gibt es den Vorwurf, die russische Schwarzmeerflotte setze Seeminen ein. Unabhängig bestätigen lässt sich weder die eine noch die andere Darstellung. Weder das rumänische noch das türkische Verteidigungsministerium machten Angaben zur Herkunft der unschädlich gemachten Sprengladungen.
Seeminen sollen gegnerische Schiffe und U-Boote zerstören. Sie werden entweder am Meeresboden (ggf. mit einem Seil) befestigt oder abgelegt, können aber auch in Gewässern treiben. Es gibt verschiedene Zündmechanismen. Sie können entweder durch Kontakt oder durch Annäherung zur Explosion gebracht werden. Die Sprengkörper können verheerende Auswirkungen haben, weil durch die Detonation Schiffe zum Untergang gebracht werden können.
Quellen: Türkisches Verteidigungsministerium bei Twitter, Nachrichtenagenturen DPA, AFP und Reuters