Ukraine-Krieg Tödliche Gefahr im Schwarzen Meer: Seeminen in türkische und rumänische Gewässer getrieben

Kontrollierte Explosion der Seemine vor der rumänischen Küste
Kontrollierte Explosion der Seemine vor der rumänischen Küste
© Verteidigungsministerium Rumänien / Reuters
Sehen Sie im Video: Rumänien sprengt Seemine vor der Schwarzmeerküste.




Die rumänische Armee hat am Montag Filmmaterial veröffentlicht, das das Sprengen einer treibenden Seemine im Schwarzen Meer zeigen soll. Das rumänische Verteidigungsministerium teilte mit, man habe ein Marineschiff mit einem Taucherteam eingesetzt, um die Mine zu neutralisieren, die in rumänischen Hoheitsgewässern gefunden worden war. Nach offiziellen Angaben hatten Fischer den treibenden Sprengkörper etwa 70 Kilometer vor der Küste des Landes entdeckt. Sein Ursprung ist unklar. Experten sehen jedoch einen Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Die Mine war eine von mehreren, die in den letzten Tagen im Schwarzen Meer trieben. Auch die Türkei hatte vor den Sprengkörpern gewarnt und von Sichtungen und Sprengungen von Seeminen berichtet. Der russische Geheimdienst hatte Anfang März erklärt, dass mehrere Minen ins Meer getrieben seien, nachdem sie sich von Kabeln in der Nähe ukrainischer Häfen gelöst hätten. Diese Behauptung wurde von Kiew als Desinformation zurückgewiesen.
Die Türkei und Rumänien haben in ihren Gewässern mehrere Seeminen unschädlich gemacht. Die Sprengkörper sind eine große Gefahr für die Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer.

Im Ukraine-Krieg werden Seeminen im Schwarzen Meer zu einer Gefahr – auch für an dem Konflikt unbeteiligte Staaten und Menschen.

Das rumänische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Fischer rund 70 Kilometer vor der Küste des Landes einen im Wasser treibenden Sprengkörper entdeckt hätten. Die Marine habe speziell ausgebildete Taucher eingesetzt, um die Seemine durch eine kontrollierte Sprengung unschädlich zu machen. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Videoaufnahmen, die die Explosion zeigen sollen (das Video sehen Sie oben).

Zwei Seeminen in türkischen Gewässern neutralisiert

Zuvor hatte bereits die türkische Regierung auf die Gefahr durch Seeminen hingewiesen. Am Wochenende sei der Schiffsverkehr durch den Bosporus in Istanbul für mehrere Stunden eingestellt worden, nachdem bei Istanbul eine Seemine entdeckt worden war. Der Bosporus verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer und ist eine wichtige Passage für die internationale Handelsschifffahrt. Die Mine sei "deaktiviert" worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit.

Am Montag sei dann erneut eine im Schwarzen Meer treibende Seemine gesichtet worden, diesmal vor der Küste des Ortes Igneada an der Grenze zu Bulgarien. Auch in diesem Fall machten sie laut türkischem Verteidigungsministerium Spezialisten für eine Entschärfung auf den Weg.

Woher die Sprengkörper stammen, ist unklar. Berichten zufolge hat die ukrainische Armee Seeminen unter anderem vor der Küste der Hafenstadt Odessa ausgelegt, um sie vor einem russischen Angriff von See aus zu schützen. Von ukrainischer Seite gibt es den Vorwurf, die russische Schwarzmeerflotte setze Seeminen ein. Unabhängig bestätigen lässt sich weder die eine noch die andere Darstellung. Weder das rumänische noch das türkische Verteidigungsministerium machten Angaben zur Herkunft der unschädlich gemachten Sprengladungen.

Seeminen sollen gegnerische Schiffe und U-Boote zerstören. Sie werden entweder am Meeresboden (ggf. mit einem Seil) befestigt oder abgelegt, können aber auch in Gewässern treiben. Es gibt verschiedene Zündmechanismen. Sie können entweder durch Kontakt oder durch Annäherung zur Explosion gebracht werden. Die Sprengkörper können verheerende Auswirkungen haben, weil durch die Detonation Schiffe zum Untergang gebracht werden können.

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Quellen: Türkisches Verteidigungsministerium bei Twitter, Nachrichtenagenturen DPA, AFP und Reuters