Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf Polen und Tschechien +++ Putin macht russischen Verteidigungsminister für Verfehlungen im Krieg verantwortlich +++ Özdemir vergleicht Putin mit Kolonialherrscher +++ Alle Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Am 225. Kriegstag treffen sich 44 EU-Staats- und -Regierungschefs zu einem Gipfel, um Einigkeit zu demonstrieren. Der ukrainische Präsident bekräftigt den Siegeszug seiner Truppen – und Putin schiebt die Schuld für alles, was im Krieg nicht nach Plan läuft, auf den russischen Verteidigungsminister.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog:
Niels Kruse
Liebe Leserinnen und Leser, hiermit beenden wir den Liveblog für heute. Morgen, am Freitag, sind wir wieder für sie da. Wir wünschen einen schönen Abend.
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Ukraine hat 400 Quadratkilometer in Cherson-Region zurückerobert
Niels Kruse
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben seit Anfang Oktober mehr als 400 Quadratkilometer Gebiet in der Region Cherson zurückerobert. Die Streitkräfte hätten seither ein Gebiet diesen Umfangs in der südlichen Region "befreit", sagt die Sprecherin des ukrainischen Militärkommandos Süd, Natalia Gumenjuk. Die ukrainische Armee bezifferte die eigenen Geländegewinne in der Region Cherson auf 29 Ortschaften seit Monatsbeginn. Die russische Armee schrieb in ihrem täglichen Bericht, es sei ihr in der Region gelungen, den "Feind zurückzuschlagen".
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Niels Kruse
Eine ehemalige Regierungschefin, ein amtierender Präsident, eine Botschaft: Nehmt Putin ernst.
Angela Merkel sagte auf dem Festakt für die "Süddeutsche Zeitung:"Der Angriff auf die Ukraine ist eine "tiefgreifende Zäsur und zwar eine, bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen".
Angela Merkel sagte auf dem Festakt für die "Süddeutsche Zeitung:"Der Angriff auf die Ukraine ist eine "tiefgreifende Zäsur und zwar eine, bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen".
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Rede vor dem australischen Lowy Institut: "Die Nato muss die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen. Wichtig ist aber – ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft – dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden." Seine Äußerungen sorgten auf russischer Seite für Aufregung. Ein Selenskyj-Sprecher aber wiegelte ab und betonte, Selenskyjs Forderung sei falsch verstanden worden.
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Niels Kruse
Klare Worte aus dem konservativen Amerika. "Wenn die Republikaner gewinnen, gewinnt Putin. Amerikaner und Ukrainer verlieren", schreibt das "Lincoln Projekt", eine politische Bewegung, die von Anti-Trump-Republikanern gegründet wurde.
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Tim Schulze
Der bekannte Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa wird wegen "Hochverrats" angeklagt. Dies teilt sein Anwalt Wadim Prochorow laut russischen Nachrichtenagenturen mit. "Unser Mandant wurde angeklagt, nachdem er sich dreimal auf öffentlichen Veranstaltungen in Lissabon, Helsinki und Washington kritisch zu den russischen Behörden geäußert hatte", sagt Prochorow der Nachrichtenagentur Tass. "Diese Reden stellten keine Bedrohung dar, es war öffentliche, offene Kritik."
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Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf Polen und Tschechien
Tim Schulze
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf weitere Länder in Europa, sollte die Ukraine den Krieg verlieren. In einer Videoansprache an den Gründungsgipfel der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft am Donnerstag in Prag fordert Selenskyj weitere Waffenhilfen vom Westen, um zu verhindern, "dass russische Panzer nach Warschau oder Prag fahren".
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Tim Schulze
Eine knappe Mehrheit der Bürger ist laut ARD-"Deutschlandtrend" dafür, aus Russland fliehende Kriegsdienstverweigerer in Deutschland aufzunehmen. In der repräsentativen Infratest-dimap-Umfrage befürworten dies 54 Prozent der 1307 Befragten, 35 Prozent sind dagegen. Die meiste Zustimmung kommt von Anhängerinnen und Anhängern der Grünen mit 79 Prozent. Es folgen Sympathisanten von SPD (64 Prozent), Linken (57 Prozent) und Union (55 Prozent).
Die Anhängerinnen und Anhänger der FDP zeigen sich gespalten: 47 Prozent stimmten für eine Aufnahme, 42 Prozent dagegen. Bei denen der AfD überwiegt die Ablehnung: 57 Prozent sprachen sich gegen eine Aufnahme aus. Dort befürwortet lediglich jeder Dritte eine Aufnahme.
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Yannik Schüller
Russische Truppen haben nach mehreren Niederlagen die Einnahme der Siedlung Sajzewe im Gebiet Donezk in der Ostukraine gemeldet.
Die Ortschaft sei unter russische Kontrolle gebracht worden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Dabei seien auf ukrainischer Seite mehr als 120 Soldaten der 58. Panzergrenadier- und der 128. Gebirgssturmbrigade getötet worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Ortschaft sei unter russische Kontrolle gebracht worden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Dabei seien auf ukrainischer Seite mehr als 120 Soldaten der 58. Panzergrenadier- und der 128. Gebirgssturmbrigade getötet worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Ukraine hat bis zum frühen Nachmittag den Verlust von Sajzewe nicht bestätigt.
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Christine Leitner
Nach dem Ausschluss russischer Athleten und Athletinnen von internationalen Wettkämpfen wegen Moskaus Krieg gegen die Ukraine hat der Kreml die Sportverbände im eigenen Land zum "Kampf" für eine Teilnahme aufgerufen. "Unser Spitzensport kann und sollte das Recht haben, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen, wir müssen dafür kämpfen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er verweist auf die Entscheidung des Boxweltverbandes IBA, der Sportler aus Russland und Belarus inzwischen wieder zu seinen Wettkämpfen zugelassen hat.
Kremlsprecher Peskow sagt dazu: "Das ist bisher ein sehr seltenes Beispiel für einen Verband, der die Interessen unserer Athleten verteidigt." Verschiedene Verbände wie der Biathlon-Weltverband, der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA haben Russland und Belarus als Reaktion auf den Ende Februar begonnenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.
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Christine Leitner
Der Verdacht auf schwere Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 hat sich nach Angaben der schwedischen Staatsanwaltschaft erhärtet. Man könne nun bestätigen, dass es in schwedischen Gewässern Detonationen gegeben habe, die zu erheblichen Schäden an den Pipelines geführt hätten, teilen die Strafverfolgungsbehörde und der schwedische Sicherheitsdienst in Stockholm mit. Es handele sich um sehr "ernste Vorfälle", heißt es von den schwedischen Behörden. Man werde die Entwicklungen weiter genau beobachten und alles unternehmen, um die Sicherheit Schwedens zu gewährleisten. Bei den Ermittlungen am Tatort seien Teile beschlagnahmt worden, die nun weiter untersucht würden, kündigt die Staatsanwaltschaft an. Es werde sich zeigen, ob es zu einer späteren Strafverfolgung kommen werde.
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Christine Leitner
Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive nach eigenen Angaben binnen weniger Tage mehr als 400 Quadratkilometer Gebiet in der Region Cherson zurückerobert. Seit Anfang Oktober hätten die Truppen mehr als 400 Quadratkilometer in der Region im Süden des Landes "befreit", sagt die Sprecherin des ukrainischen Militärkommandos Süd, Natalia Gumentschjuk. Die Ukraine meldet seit Tagen Geländegewinne in den von Russland beanspruchten Gebieten im Osten und Süden des Landes, darunter auch in der bislang von Russland nahezu komplett kontrollierten Region Luhansk.
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Russland will Ölexporte auf andere Länder umleiten
Christine Leitner
Der Kreml bezeichnet den Preisdeckel auf russisches Öl als Teil des EU-Sanktionspakets gegen Russland als "absurd". Dies wirke sich sehr destruktiv auf die Energiemärkte aus und schade damit praktisch allen Staaten, sagt Sprecher Dmitri Peskow in Moskau der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Natürlich verstehen viele Länder die Absurdität der abrupten Schritte, die jetzt in der Europäischen Union erwogen werden, ermutigt von den Vereinigten Staaten bei der Einführung von Preisobergrenzen."
Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, kündigt an: "Unsere Antwort wird sein, die Ölexporte auf die Länder umzuleiten, die bereit sind, normal mit uns zusammenzuarbeiten." Dazu gehört etwa Indien als Großabnehmer.
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DPA · AFP
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