US-Geheimdienste CIA-Direktor unter Korruptionsverdacht

Ein ranghoher CIA-Beamter, der - ausgerechnet- im Watergate-Hotel an hochdotierten Pokerrunden teilnahm und sich gerne mal in die Ferien einladen ließ, soll geschmiert worden sein. Jetzt ermittelt das FBI auch in Frankfurt.

Der dritthöchste Beamte des US-Geheimdienstes CIA, Kyle "Dusty" Foggo, steht im Verdacht der Korruption. Beamte des US-Bundeskriminalamtes FBI und anderer Sicherheitsdienste durchsuchten am Freitag das Privathaus Foggos in Vienna (US- Bundesstaat Virginia) und sein Büro im nahen CIA-Hauptquartier in Langley. Die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Korruption, so FBI-Sprecherin Debra Weiermann in Washington. Nähere Einzelheiten wollte sie allerdings nicht nennen.

FBI ermittelt in Frankfurt

Laut der "Washington Post" vom Samstag, ermittelt ein Team von FBI-Beamten derzeit in Frankfurt, wo Foggo vor Jahren für die CIA stationiert gewesen sei. Der 51-Jährige wird verdächtigt, insbesondere in Deutschland dem befreundeten Geschäftsmann Brent Wilkes aus San Diego (Kalifornien) Verträge mit der CIA zugeschanzt zu haben. Foggo habe sich von Wilkes zu Ferienreisen einladen lassen. Zudem habe der CIA-Spitzenbeamte an Pokerrunden mit hohen Einsätzen teilgenommen, die Wilkes im Watergate-Hotel in Washington arrangiert habe.

Foggo, der seit 25 Jahren im Dienst der CIA steht, bestreitet in einer vom Geheimdienst verbreiteten Erklärung jegliches Fehlverhalten. Der 2004 zum Direktor ernannte CIA-Mann hatte erst vor wenigen Tagen seinen Rücktritt angekündigt. Wie die "Washington Post" berichtete, ist der im Haus sehr umstrittene Foggo allerdings wegen der Anschuldigungen der Bestechlichkeit zu dem Schritt gedrängt worden.

Wilkes kein unbeschriebenes Blatt

Der Geschäftsmann Wilkes ist laut US-Medienberichten in verschiedene Affären verwickelt. So steht er der "Washington Post" zufolge im Verdacht, auch den kalifornischen Abgeordneten Randy Cunningham bestochen zu haben. Der Republikaner wurde im November 2005 wegen Korruption zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

DPA
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