Der amerikanische Präsident Barack Obama hat seinen letzten Besuchstag in Israel mit der Niederlegung von Kränzen auf den Gräbern von Theodor Herzl und Izchak Rabin begonnen. Herzl (1860-1904) war einer der Mitbegründer des Zionismus, Rabin (1922-1995) war Ministerpräsident und wurde von einem rechtsextremen Gegner seiner Friedenspolitik gegenüber den Palästinensern in Tel Aviv ermordet.
Obama wurde vom israelischen Präsidenten Schimon Peres und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begleitet. Das amerikanische Staatsoberhaupt hatte Herzl bei einer Rede am Vortag als Menschen gewürdigt, der die Weitsicht besessen habe, dass die Zukunft des jüdischen Volkes mit seiner Vergangenheit verbunden werden müsse. Rabin pries er als einen Staatsmann, der verstanden habe, dass Israels militärischen Siegen ein Kampf für den Frieden folgen müsse. Obama nahm sich auf dem Friedhof etwa zehn Minuten Zeit, um mit Angehörigen Rabins zu sprechen.
Anschließend besuchten die drei Staatsmänner die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Die Einrichtung erinnert an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Bei dem Besuch war auch der frühere Oberrabbiner Israel Lau zugegen, der selbst den Holocaust überlebt hat. In der "Halle der Erinnerung" legte Obama später ebenfalls einen Kranz nieder. In den Boden des abgedunkelten Raumes sind die Namen der Vernichtungslager in ganz Europa eingelassen. Am Nachmittag fliegt Obama nach Jordanien zu Gesprächen mit König Abdullah II. weiter.