US-Regierung Rumsfeld bleibt US-Verteidigungsminister

In der US-Regierung dreht sich das Personalkarussell. Gesundheitsminister Tommy Thompson gab seinen Rücktritt bekannt, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will im Amt bleiben.

Neu ins Kabinett soll der frühere New Yorker Polizeichef Bernard Kerik kommen, den Bush am Freitag als neuen Heimatschutzminister nominierte. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf hohe Regierungskreise in der US-Hauptstadt berichtete, hatte Bush Rumsfeld um den Verbleib im Amt gebeten, um Kontinuität im Kampf gegen den Terror zu garantieren. Rumsfelds Amtsführung war wegen der anhaltenden Kämpfe im Irak zunehmend kritisiert worden. Er war im zurückliegenden Jahr vor allem nach dem Misshandlungsskandal im irakischen Gefängnis Abu Ghraib stark unter Druck geraten. Auch die anhaltende Gewalt im Irak und die inzwischen mehr als 1.250 getöteten US-Soldaten haben ihm Kritik eingebracht. Rumsfeld ist der älteste Verteidigungsminister in der Geschichte der USA; er war außerdem der jüngste, als er unter dem damaligen Präsidenten Gerald Ford sein Amt antrat.

Neuer Heimatschutzminister Kerik

Der künftige Heimatschutzminister Kerik (49) war bis Ende 2001 Polizeichef von New York und rückte nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September des gleichen Jahres in das öffentliche Interesse. Kerik erntete für seinen Einsatz und die Organisation der Polizeitruppe höchste Anerkennung. Er folgt Tom Ridge nach, der am Dienstag seinen Rücktritt zum 1. Februar erklärt hatte.

Als 8 von bisher 15 Ministern reichte Gesundheitsminister Tommy Thompson am Freitag seinen Rücktritt ein. Nachfolger von Thompson soll US-Presseberichten zufolge Mark McClellan (41) werden, der Bruder des Präsidentensprechers Scott McClellan. Bisher leitete Mark McClellan im Gesundheitsministerium die Behörde für Medikamenten- und Nahrungsmittelsicherheit.

Überraschend hat am Freitag auch der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, John Danforth, das Handtuch geworden. In dem Rücktrittsschreiben vom 22. November, das erst am Donnerstabend (Ortszeit) bekannt wurde, sagte Danforth, dass er mehr Zeit mit seiner Frau Sally verbringen wolle. "Ich will einfach nur nach Hause. Das ist alles", sagte der frühere Senator aus dem US- Bundesstaat Missouri. Der 68-Jährige war lange Zeit als Nachfolger von Außenminister Colin Powell im Gespräch.