Professor Samuel Chen arbeitet am Northampton Community College in Pennsylvania und gilt als bester Kenner der Republikaner im Staat. Er lebt in Northampton County, dem Swing County im Swing State Pennsylvania. So wie sein Wahlkreis wählt, wählt meist auch das ganze Land. Im Moment sieht er Harris als Siegerin in seinem Wahlkreis.
Chen ist selbst Republikaner und hat ein eigenes Modell geschaffen, um anhand von Algorithmen zu berechnen, wer die Wahl gewinnt. Aktuell sieht er Kamala Harris im ganzen Staat knapp vorn. Der Sieger im Staat Pennsylvania, dem wichtigsten aller Swing States, hat gute Chancen ins Weiße Haus einzuziehen.
Wir nähern uns der Halbzeit am Wahltag. Wie sieht es aus, Professor Chen?
Laut unserem Algorithmus führt Harris sowohl in Pennsylvania als auch landesweit. Aber es ist der knappste Wahlausgang, den ich je erlebt habe, und ich bin mir so unsicher wie nie zuvor.
Auf welche Zahlen blicken sie aktuell?
In Pennsylvania hat es Trump wohl verpasst, die moderaten Republikaner und Unabhängigen zu gewinnen. Dafür hat er die Margen unter Leuten hochgetrieben, die sonst nicht zur Wahl gehen. Aber ganz aktuell – Stand heute Mittag – übertrifft die Wahlbeteiligung in Philadelphia bisher die von 2020. Das ist ein gutes Zeichen für Harris.
Worauf läuft das hinaus?
Der Algorithmus meiner Firma berechnet keine Prozentzahlen. Wir haben eigene Benchmarks für unser Modell, und die besagen, dass beide Lager super eng beieinander liegen. Also erwarte ich, dass der Vorsprung in Prozentpunkten ähnlich eng ist.
Eine konkrete Zahl?
Ich tippe auf ein bis zwei Prozent, vielleicht drei Prozent.
