US-Wahl 2020 Obama unterstützt Joe Biden: "Hat alle Qualitäten, die wir gerade jetzt bei einem Präsidenten benötigen"

Joe Biden mit Barack Obama am Rednerpult des US-Präsidenten
Joe Biden am Rednerpult des US-Präsidenten, wo ihn Barack Obama im nächsten Jahr sehen will.
© Mandel Ngan / AFP
Einst waren sie ein Erfolgsteam: Barack Obama als US-Präsident und Joe Biden als sein Vize. Nun will Biden Donald Trump aus dem Weißen Haus verdrängen. Obama will ihm dabei helfen.

Der frühere US-Präsident Barack Obama stellt sich hinter den designierten Präsidentschaftskandidaten seiner Demokratischen Partei, Joe Biden. In einer auf seinem Instagram-Account veröffentlichten Videobotschaft machte Obama klar, dass er seinem früheren Stellvertreter im Weißen Haus im Wahlkampf zur Seite stehen wird. Biden habe "alle Qualitäten, die wir gerade jetzt bei einem Präsidenten benötigen", sagte Obama. Damit bekommt Biden im Rennen gegen Amtsinhaber Donald Trump symbolisch wichtige Rückendeckung.

Obama hatte sich aus dem Vorwahlkampf seiner Partei herausgehalten und keinem der Bewerber offen seine Unterstützung ausgesprochen. Inzwischen steht Biden als Präsidentschaftskandidat fest: Sein letzter Rivale Bernie Sanders warf vergangene Woche das Handtuch. Der linksgerichtete Senator sprach dann seinerseits am Dienstag Biden offiziell seine Unterstützung aus. Medienberichten zufolge war Obama hinter den Kulissen aktiv, um Sanders zur Aufgabe zu bewegen, damit sich die Demokratische Partei rasch hinter Biden zusammenschließen kann. Am Dienstag würdigte Obama Sanders nun für dessen Vision von sozialer Gerechtigkeit, auf die es weiter ankomme.

Joe Biden: "Er hat den Charakter und die Erfahrung"

"Joe hat den Charakter und die Erfahrung, uns durch eine der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte führen und in einer langen Genesungsphase zu heilen", würdigte der 58-jährige Ex-Präsident in seinem Video-Statement seinen Parteifreund von den Demokraten. Und weiter: "Joe als meinen Vizepräsidenten auszuwählen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, und er ist ein enger Freund geworden", so Obama. Er sei "stolz", den 77-Jährigen jetzt bei seiner Kandidatur zu unterstützen.

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Der erste schwarze Präsident der US-Geschichte, der bei vielen US-Bürgern großes Ansehen genießt, übte in dem zwölfminütigen Video indirekt scharfe Kritik an seinem Amtsnachfolger Trump: Die Wähler müssten sich in einem "großen Erwachen" gegen eine Politik wenden, "die zu oft durch Korruption, Nachlässigkeit, Eigennutz, Desinformation, Ignoranz und ganz einfach Gemeinheit geprägt ist".

Nominierung auf Parteitag im August

Biden soll im August bei einem Parteitag formell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden. Der 77-jährige Vertreter des moderaten Demokratenflügels wird dann bei der Präsidentschaftswahl am 3. November den Republikaner Trump herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt.

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© AFP / stern.de
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Trump hatte Obama, den ersten afroamerikanischen Präsidenten der US-Geschichte, Anfang 2017 im Weißen Haus abgelöst. Trump hat in seiner bisherigen Amtszeit etliche Beschlüsse aus der Obama-Regierungszeit rückgängig gemacht - darunter die Gesundheitsversicherung "ObamaCare" und die Zustimmung zum Pariser Klimaabkommen. Biden hatte Obama zuvor acht Jahre lang als Vizepräsident gedient.

AFP · DPA
dho