US-Wahlkampfspenden Briten verbitten sich Bettel-Mails von Donald Trump

Der Milliardär Donald Trump ist knapp bei Kasse. Und bittet daher um Wahlkampfspenden - selbst bei Politikern im Ausland, was illegal ist. Die Abgeordneten in Großbritannien verlangen daher, seine Bettel-E-Mails zu blockieren.

Als hätten britische Abgeordnete zurzeit keine anderen Sorgen, müssen sie sich auch noch mit Bettelbriefen von Donald Trump herumärgern. Wie die Nachrichtenagentur AP schreibt, haben sich diverse Politiker  beim Vorsitzenden des Parlaments darüber beschwert, dass sie der designierte US-Präsidentschaftskandidat per E-Mail um Wahlkampfspenden bittet. "Mitglieder des Parlaments werden mit Mails im Namen eines Donald Trump von dessen Team bombardiert", zitiert AP den konservativen Abgeordneten Sir Roger Gale. Der schottische Parlamentarier Stuart McDonald bat per Twitter um Einsicht: "Bitte hört auf, Bettel-Mails an Abgeordnete zu schicken, es ist armselig."

Geht Donald Trump das Geld aus?

Der US-Republikaner und Multimilliardär hatte im Vorwahlkampf stets damit geworben, er könne seinen Wahlkampf aus eigener Tasche bezahlen und sei nicht auf Unterstützung von außen angewiesen - was ihn unabhängiger mache. Doch in den letzten Wochen mehrten sich die Gerüchte, dass dem Präsidentschaftswahlkämpfer das Geld ausgehen könnte. Da die Bewerber in den USA den Wahlkampf selbst finanzieren müssen, sind sie auf Spenden angewiesen. Entsprechende Bitten per Brief oder E-Mail sind allerdings illegal, wenn sie sich an ausländische Adressaten wenden.

Weil sich Trumps Wahlkampfmannschaft aber offenbar über das Verbot hinwegsetzt –auch Politiker in Island, Australien und Schottland haben solche Anschreiben bekommen - prüft die US-Wahlkommission nun eine Beschwerde gegen den Milliardär. "Donald Trump hätte es eigentlich wissen sollen", so Paul S. Ryan vom "Campaign Legal Center", eine Organisation, die US-Wahlkämpfe beobachtet.

London will Trump-Mails blockieren

Seitdem Trump verstärkt um Spenden bittet, füllen sich auch wieder seine Kassen. So hat er Mitte Mai mit drei Millionen Dollar an nur einem Tag so viel Geld eingesammelt, wie im ganzen Monat Mai zusammen. Im Vergleich zu seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton sind diese Summen allerdings Peanuts. Sie hatte allein im Mai 28 Millionen Dollar an Spenden kassiert. Berichten von US-Medien zufolge, soll ihr Team zu dem Zeitpunkt über 42 Millionen Dollar an Wahlkampfmitteln zur Verfügung gestanden haben, Donald Trump gerade einmal 1,3 Millionen.

Aus London jedenfalls scheint der klamme Milliardär keine finanzielle Hilfe mehr erwarten zu können. Der Vorsitzende des britischen Parlaments, John Bercow, sagte der AP: "Wir werden unsere Techniker bitten, Trumps E-Mails zu blockieren."

nik