Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich beim Gipfel in Brüssel nicht über Waffenlieferungen an syrische Rebellen einigen können. Es sei auch noch unklar, ob eine gemeinsame Position gelingt, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach den Beratungen am Freitag. "Meine Meinungsbildung zu dem Thema ist nicht abgeschlossen", schränkte sie ein.
Der französische Präsident François Hollande hatte das Waffenembargo gegen Syrien zu einem zentralen Gipfelthema gemacht. Er zeigte sich entschlossen, gemeinsam mit Großbritannien Waffen an die Opposition liefern zu wollen. Deutschland äußerte sich bisher zurückhaltend. Es bestehe die Gefahr, dass "auch die Gegenseite dann mit noch mehr Waffen versorgt" werde, hatte Merkel gewarnt.
Die EU-Länder wollen in der kommenden Woche eine "gemeinsame Position" zur Frage des EU-Waffenembargos gegen Syrien finden. "Wir haben beschlossen, unsere Außenminister damit zu beauftragen, die Situation als dringende Angelegenheit zu bewerten und auf ihrem informellen Treffen in der kommenden Woche in Dublin eine gemeinsame Position zu entwickeln", sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy am Freitag nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Die Lage in Syrien sei "dramatisch" und die Gewalt "nicht hinnehmbar".