"Barbarischer Mord" Nach Tötung einer 13-Jährigen in Österreich: Regierungsmitglieder setzen bei Abschiebung auf Härte

Nach Tod einer 13-Jährigen in Wien - Polizei sucht vierten Tatverdächtigen
Nach Tod einer 13-Jährigen in Wien – Polizei sucht vierten Tatverdächtigen.
© DPA
Sehen Sie im Video: Nach Tod der 13-jährigen Leonie in Wien – Polizei sucht vierten Tatverdächtigen.




Nach der Tötung einer 13-Jährigen in Wien ist ein dritter Verdächtiger festgenommen worden. Außerdem wird international nach einem vierten Mann gefahndet. Die vier stehen im Verdacht, das Mädchen sexuell missbraucht und den Tod verursacht zu haben. Nach Ermittlungen der Polizei war die Jugendliche in die Wohnung eines Verdächtigen mitgegangen. Dort sei sie unter Drogen gesetzt und missbraucht worden. Die Obduktion ergab, dass sie erstickt wurde. Ihre Leiche war am Samstag in einer Wohngegend in Wien entdeckt worden. Die vier Verdächtigen stammen aus Afghanistan. Die Festgenommenen sind 16, 18 und 25 Jahre alt. O-Ton Franz Ruf, Österreichs Polizeichef: "Hier zubleiben heißt, die Bereitschaft sich zu integrieren. Und hier zu bleiben, heißt auch, sich an die Gesetze der Republik Österreich zu halten." Nachdem die Nationalität der mutmaßlichen Täter bekannt wurde, hat die in Österreich mit den Grünen regierende konservative ÖVP schnellere Abschiebungen von kriminellen Asylbewerbern versprochen. O-Ton Sebastian Kurz, Bundeskanzler Österreich: "Es muss abgeschoben werden. Straffällige Asylbewerber müssen abgeschoben werden und zwar in alle Länder, inklusive Afghanistan." Die drei festgenommenen Asylbewerber aus Afghanistan schweigen bis her zur Tat oder leugnen sie.
Der Tod einer 13-Jährigen in Wien führte zu politischen Diskussion über mögliche Änderungen von Abschieberegelungen. Einzelne Mitglieder der regierenden ÖVP fordern nun Härte.

Nach der Tötung einer 13-Jährigen in Wien wollen Österreichs regierende Konservative Abschiebungen ins Ausland beschleunigen. Die beiden 16 und 18 Jahre alten Verdächtigen aus Afghanistan wurden am Mittwoch aus der Polizeihaft in eine Justizanstalt überstellt. "Menschen, die von uns Schutz wollen und unsere Werte mit Füßen treten und das auch noch in Taten zum Ausdruck bringen, haben bei uns nichts verloren", sagte Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Nach dem "barbarischen Mord" werde man über Änderungen bei Abschiebungen nachdenken.

Kanzler Kurz gegen Abschiebestopp nach Afghanistan

Der 18-Jährige war wegen Drogendelikten und Diebstahls vorbestraft. Deshalb wurde ihm sein Status als subsidiär Schutzberechtigter aberkannt. Der 16-Jährige war Asylbewerber. Die Polizei ermittele zu weiteren möglichen Tatverdächtigen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zu Berichten über einen flüchtigen jungen Mann sagte er aus ermittlungstaktischen Gründen nichts.

Einbrecher mit Brecheisen
© stern.de
Auf welche Immobilien es Einbrecher besonders abgesehen haben

Edtstadler verwies darauf, dass der 18-Jährige trotz dreier Verurteilungen gegen seine Abschiebung Berufung einlegen konnte. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach sich gegen ein Überdenken von Abschiebungen in das Krisenland Afghanistan aus, das die mitregierenden Grünen gefordert hatten. "Einen Abschiebestopp nach Afghanistan wird es mit mir nicht geben", sagte er.

Leiche am Samstag auf Wiener Grünstreifen entdeckt

Nach Ermittlungen der Polizei ging das Mädchen freiwillig in die Wohnung des 18-Jährigen mit. Dort sei sie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden. Gerichtsmediziner stellten den Tod durch Ersticken und viele Blutergüsse fest. Die Leiche des Mädchens wurde am Samstag auf einem Grünstreifen in einer Wohngegend entdeckt.

DPA
km