"Die Mauer war das unübersehbare Zeichen eines Unrechtsstaates, der in den Augen seiner eigenen Bürgerinnen und Bürger weder souverän noch legitim war. Im Grunde der Anfang vom Ende – das allerdings noch allzu lange auf sich warten ließ." Worte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 60. Jahrestag des Mauerbaus.
Am 13. August 1961 hatte die DDR-Regierung begonnen, das Land abriegeln zu lassen, der Bau der Berliner Mauer besiegelte die deutsche Teilung. Das Bollwerk war rund 155 Kilometer lang und umschloss den Westteil Berlins. 45 Kilometer lang verlief die Mauer quer durch die Stadt. Erst nach mehr als 28 Jahren ging die Teilung mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 zu Ende. Allein in Berlin starben nach dem Mauerbau nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. An der innerdeutschen Grenze waren laut Bundesregierung mindestens 260 Todesopfer zu beklagen.
Mauer war Eingeständnis des Scheiterns
Steinmeier erinnerte an den Satz "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" des damaligen DDR-Staats- und SED-Parteichefs Walter Ulbricht im Juni 1961. Dieser sei "als eine der dreistesten Lügen in die deutsche Geschichte eingegangen". "Am Anfang stand die Lüge – und sie setzte sich fort im Wort vom 'antifaschistischen Schutzwall'", sagte der Bundespräsident. "Wer hat diese Propagandalüge je geglaubt? Gebaut wurde die Mauer doch nicht, um eine Eroberungsbewegung von West nach Ost zu unterbinden, sondern gebaut wurde sie von einem Staat, der seine eigenen Bürger in seinem Land einsperren musste, um überhaupt noch eine Zeit lang funktionieren zu können."