"Ok, wer sagt es ihnen?" AfD fürchtet "Unterwanderung" durch Rechtsextremisten – so reagiert die Politik

Bei der AfD in NRW setzten sich am Wochenende die radikaleren Kräfte durch
Die Diskussion um ein Abdriften weiter nach rechts ist bei der AfD allgegenwärtig: Auf dem Parteitag in NRW setzten sich am Wochenende die radikaleren Kräfte durch
© Swen Pförtner / DPA
Der AfD-Vorstand fürchtet in einem Schreiben eine angebliche Unterwanderung von Rechtsextremisten. Die Reaktionen der anderen Parteien auf diese Berichte fallen eindeutig aus.

In der AfD-Führungsebene geht die Sorge um, die Partei könne von Rechtsextremisten "unterwandert" werden. Das zumindest befürchtet der Parteivorstand in einem Schreiben an das AfD-Bundesschiedsgericht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Die besondere Gefahr, der die Partei Alternative für Deutschland ausgesetzt ist, nämlich von Rechtsextremisten unterwandert zu werden und in Folge dessen politisch zu 'implodieren', war allgemein und damit auch der Antragsgegnerin bekannt, als sie ihren Aufnahmeantrag im Jahr 2016 stellte", heißt es dort.

Diese Meldung machte bereits am Sonntag die Runde. Die Reaktionen von Politikern anderer Parteien ließen nicht lange auf sich warten. Hier eine Auswahl:

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil etwa schrieb süffisant auf Twitter: "Ok, wer sagt es ihnen?"

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Lasse Petersdotter, Grünen-Politiker und Mitglied des Landtages in Schleswig-Holstein sieht eine Tradition bei der AfD.

Lukas Kilian, CDU-Abgeordneter ebenfalls im schleswig-holsteinischen Landtag, meint, die Mehrheit der AfD sei bereits "offen rechtsextrem".

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Auch sein Parteikollege Sebastian Steinecke, Mitglied des Deutschen Bundestages, findet, es gebe nichts zu befürchten, weil die Unterwanderung "längst Tatsache" sei. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

FDP-Mann Alexander Lambsdorff und sein CDU-Kollege Ruprecht Polenz stören sich vor allem an der Berichterstattung zum Thema. Ihrer Ansicht nach wurde die Sprache der AfD übernommen.  

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Unterwanderungspassage aus Ausschlussverfahren gegen Sayn-Wittgenstein

Das Schreiben mit der Passage über die Gefahr der Unterwanderung ist Teil des Berufungsantrages im Parteiausschlussverfahren gegen die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein. Diese war Ende Juni auf ihrem Parteitag erneut zur Landesvorsitzenden gewählt worden - obwohl sie 2018 aus der AfD-Landtagsfraktion ausgeschlossen wurde und vor dem Bundesschiedsgericht ein Parteiausschlussverfahren gegen sie läuft.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt!

Ihr wird eine Fördermitgliedschaft in einem rechtsextremen Verein vorgeworfen. Der Verein Gedächtnisstätte steht auf einer "Unvereinbarkeitsliste" der AfD. In dem Anwaltsschreiben an das Bundesschiedsgericht wurde zudem moniert, Sayn-Wittgenstein habe in einer Werbebotschaft für den Verein 2014 von den unter "polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten" gesprochen.

Quellen: Twitter / DPA

fin