AFGHANISTAN-KONFERENZ Alle Blicke richten sich nach Bonn

Auf dem Petersberg bei Bonn hat die Konferenz der Vereinten Nationen zur politischen Zukunft Afghanistans begonnen. Außenminister Fischer appellierte an die Teilnehmer, einen friedlichen Neuanfang zu finden.

Bundesaußenminister Joschka Fischer hat an die Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz appelliert, einen friedlichen politischen Neuanfang für das von jahrelangem Krieg zerrüttete Land zu finden. Er stellte gleichzeitig größere internationale Hilfe in Aussicht. Dafür erwarte die Staatengemeinschaft »die Einigung auf verbindliche Regeln und eine breite, ausgewogene Übergangsregierung«, sagte Fischer am Dienstag zur Eröffnung der Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn.

Schutz der Menschenrechte im Vordergrund

Vordringlich sei dabei auch der Schutz der Menschenrechte. »Dazu gehört an vorderster Stelle, den Frauen ihre Rechte und Würde zurückzugeben.« Ein friedliches und stabiles Afghanistan sei die Voraussetzung für Frieden und Stabilität in der gesamten Region, sagte der deutsche Außenminister. Eine weitere Bedingung für die Afghanistan-Hilfe sei auch die Lösung des Sicherheitsproblems. Nur dann könne die humanitäre Hilfe für die Not leidende Bevölkerung im großen Stile anlaufen.

Fischer wünscht auch mit der politischen Neuordnung Afghanistans ein neues Kapitel in den engen deutsch-afghanischen Beziehungen aufzuschlagen. Berlin will sich mit 160 Millionen Mark an dem Wiederaufbau beteiligen. Die deutsche Hilfe soll sich auf den Wiederaufbau von Schulen und Verwaltungsstrukturen sowie auf die Einbeziehung von Frauen und Mädchen in das gesellschaftliche Leben konzentrieren.

Vier Gruppen nehmen teil

»Afghanistan hat nunmehr eine große Chance zum Frieden und Wiederaufbau, die Chance zu einem einigen, unabhängigen Afghanistan zu werden«, sagte Fischer. An der Konferenz, die die Zukunft Afghanistans regeln soll, nehmen die Vereinten Nationen und vier afghanische Gruppen teil.