Im Krisengebiet Ahrtal haben die Menschen noch immer alle Hände voll mit Aufräum- und Sanierungsarbeiten zu tun. Ein Wahlbus soll ihnen etwas Zeit sparen und die Gelegenheit geben, ihre Stimme für die Bundestagswahl abzugeben.
Krisengebiet Ahrtal Mobile Wahlkabine: Wenn der Bus kommt, kann man sein Kreuzchen machen

Nein, dieses Zelt beherbergt ausnahmeweise keine Coronateststation, sondern eine Wahlkabine. Im vom verheerenden Hochwasser schwer getroffenen Ahrtal hatten Bürgerinnen und Bürger am Dienstag die Möglichkeit, ihre Stimme für die Bundestagswahl am 26. September abzugeben. Sie haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt: "Und auf dem Weg hier zum Haus, das ich weitermache sauber und und und, habe ich im Radio gehört, dass man hier in Altenahr im Rathaus wählen kann. Und das wollte ich direkt wahrnehmen. Denn was hat man für eine Lauferei eh, wenn man irgendwie Briefwahl macht, dahin und dahin. Ich hab genug Fahrerei, jeden Tag hin und her und da war für mich die günstigste Gelegenheit, direkt hier runter zu fahren und zu wählen oder meine. Ich würde sagen. Meiner Pflicht nachzukommen. Zu wählen." "Das hier das noch hingestellt wird, dass man da wählen kann überhaupt. Wir kommen aus dem Krisengebiet oder sind hier in einem Krisengebiet im Moment. Und das ist für uns wichtig und schön, dass sie das hier so machen." "Ja, wenn sie das nicht machen würden, wo sollten die Leute dann hin. Also das ist schon die richtige Entscheidung und die richtige Idee von denen." Die Wahlunterlagen gab's im Bus neben dem Zelt. Den von der Flut gebeutelten Wählerinnen und Wählern soll die Stimmabgabe erleichtert werden, weiß Wahlleiter Marcel Hürter. "Durch die Flutkatastrophe sind die kommunalen Verwaltungen aktuell sehr belastet, auch nicht voll leistungsfähig. Zudem ist ein ganzer Teil der Infrastruktur wie die Wahllokale zerstört. Deswegen gibt es heute diese Wahlbusse. Natürlich kann man auch per Brief wählen. Es wird auch am Wahlsonntag Urnenwahl ermöglicht. Aber mit diese Wahlbussen wollen wir halt zu den Menschen kommen, die teilweise keine Autos haben und nicht mobil sind. Und so bieten wir an insgesamt 120 Terminen eben die Möglichkeit vor Ort eine Briefwahl durchzuführen." Durch die Katastrophe sei die gesamte Situation ungewöhnlich, so der Wahlleiter und somit müsse man hier im Ahrtal - auch mit Blick auf die Bundestagswahl - aktuell mit ungewöhnlichen Lösungen arbeiten.