Der einstige Wahlkampfmanager von Edmund Stoiber (CSU), Michael Spreng, sieht Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet wegen seines Agierens in der Corona-Krise nicht mehr als Kanzlerkandidaten. "Es gibt Politiker, die können Krise, und solche, die keine Krise können. Laschet gehört zur zweiten Kategorie", sagte Spreng dem "Spiegel". Laschet agiere "widersprüchlich und unsicher", er schlängele sich durch.
"Die Mimik, die Sprache, die mangelnde Körperspannung - Laschet wirkt einfach nicht wie ein politischer Leader", sagte der Politikberater. Er wisse nicht, wie Laschet sich noch berappeln wolle bis Dezember. Dabei könne es durchaus sein, dass Laschet im Dezember noch mal eine Mehrheit auf dem CDU-Parteitag hinter sich versammle. "Aber dann kann ihm passieren, dass er zum Frühstück nach Nürnberg fahren und Söder die Kanzlerkandidatur überlassen muss."
Laschet gegen Merz gegen Röttgen
Die Entscheidung, wer neuer CDU-Vorsitzender wird, soll auf einem Parteitag im Dezember fallen. Laschet konkurriert dabei mit dem Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen. Der neue Vorsitzende wird sich spätestens danach mit dem CSU-Vorsitzendem Markus Söder über die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien einigen müssen.
Der frühere "Bild am Sonntag"-Chef Spreng hatte im Wahlkampf 2002 den damaligen Kanzlerkandidaten Stoiber beraten, der die rot-grüne Koalition von Gerhard Schröder (SPD) beenden wollte, aber scheiterte.