Der eine will nicht mit dem anderen und umgekehrt: Nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg haben vermutlich sowohl eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP als auch ein sogenanntes Deutschland-Bündnis von CDU, SPD und FDP kaum Chancen. Während die SPD einem Bündnis mit Union und Liberalen am Montagabend eine Absage erteilte, lehnte die FDP eine Koalition mit Grünen und SPD ab. Grüne und CDU wollen dagegen Sondierungsgespräche führen. Denkbar wäre ein solches grün-schwarzes Bündnis demnach unter Führung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Der SPD-Landesvorstand beschloss einem Parteisprecher zufolge, eine sogenannte Deutschland-Koalition auszuschließen. CDU und FDP hatten darauf spekuliert, die SPD für ein solches Bündnis gewinnen zu können. Nach dieser Entscheidung der Sozialdemokraten beschloss der CDU-Landesvorstand nach Angaben eines Parteisprechers dennoch, SPD und FDP Gespräche anzubieten. So ein Bündnis wäre die einzige Möglichkeit für CDU-Herausforderer Guido Wolf, selbst Ministerpräsident zu werden.
FDP schließt grün-geführte Ampelkoalition aus
Die FDP wiederum lehnte auf einer Vorstandssitzung bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung ein Sondierungsgespräch mit den Grünen ab. "Wir schließen eine grün-geführte Ampelkoalition in Baden-Württemberg aus", erklärte die Partei. Die FDP sei aber bereit zu einer "Aussprache" mit Ministerpräsident Kretschmann über die Lage des Landes.
Bei der Landtagswahl am Sonntag waren die Grünen mit Ministerpräsident Kretschmann stärkste Kraft vor der CDU geworden. Allerdings verlor die bisherige grün-rote Koalition ihre Mehrheit. Kretschmann bot daraufhin SPD und FDP sowie der CDU Sondierungsgespräche an, die am Mittwoch stattfinden sollen. Die CDU nahm dieses Gesprächsangebot am Montagabend auf ihrer Vorstandssitzung an.