Bundesparteitag FDP wählt Führung

Die FDP wählt bei ihrem Parteitag in Bremen ihre Führung neu. Es wird erwartet, dass Parteichef Guido Westerwelle mit einem schlechteren Ergebnis bestätigt wird als bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren.

Die FDP wählt bei ihrem Parteitag in Bremen ihre Führung neu. Es wird erwartet, dass Parteichef Guido Westerwelle mit einem schlechteren Ergebnis bestätigt wird als bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren. Damals erhielt er knapp 90 Prozent. Auch andere Vorstandsmitglieder rechnen mit "Denkzetteln".

Erster Bundesparteitag nach der Möllemann-Affäre

Die Partei kommt erstmals nach ihrem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl im September 2002 und der Möllemann-Affäre zu einem Bundesparteitag zusammen. Es wird erwartet, dass Westerwelle in seiner Rede auf den Streit um seinen früheren Stellvertreter Jürgen Möllemann eingeht, der inzwischen aus der Partei ausgetreten ist. Die Sonderrolle des damaligen nordrhein-westfälischen FDP-Chefs im Wahlkampf hatte eine Antisemitismusdebatte ausgelöst. Eine Spendenaffäre um Möllemann ist noch nicht ausgestanden.

Bei den Wahlen der Vizevorsitzenden erwartet die FDP-Spitze kaum Überraschungen. Nur ein Streit der FDP-Landesvorsitzenden von Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen, Walter Döring und Andreas Pinkwart, um den Rang zwei unter den drei Stellvertretern von Westerwelle sorgt für etwas Spannung. Aber auch hier zeichnete sich ein Kompromiss ab.

Debatte um die Finanzlage der FDP

Zweites Schwerpunktthema beim Auftakt des bis Sonntag dauernden Parteitags ist die schwierige Finanzlage der FDP. Schatzmeister Günter Rexrodt will für mehr Spenden werben. Er will bis 2005 die Schulden der Partei um sechs Millionen Euro zurückführen. Die FDP- Mitglieder sind wenig beitragsfreudig. 20 Prozent zahlen gar keinen Mitgliedsbeitrag, 30 Prozent nur den Mindestsatz.