Bundestagswahl Linke streitet über rot-grüne Minderheitsregierung

Bisher sind es Gedankenspiele: Sollte es bei der Bundestagswahl für eine rot-grüne Minderheitsregierung reichen, will die Parteispitze der Linken diese nicht unterstützen. Das stößt intern auf Kritik.

Bei den Linken gibt es Widerstand gegen das Vorhaben der Parteispitze, die Tolerierung einer rot-grünen Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl kategorisch auszuschließen. "Wir müssen um die Maximierung unseres Wahlergebnisses kämpfen", sagte Fraktionsvize Dietmar Bartsch der "Berliner Zeitung" vom Mittwoch. "Alles andere ist nicht hilfreich." Bartsch ist Vertreter des Reformerflügels bei den Linken, der einer Zusammenarbeit mit SPD und Grünen offen gegenüber steht.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Parteispitze auf einer Vorstandssitzung Mitte August einen Beschluss fällen lassen möchte, mit dem die Tolerierung von Rot-Grün definitiv ausgeschlossen wird. Damit legt sich die Partei darauf fest, dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück nicht durch Enthaltung im dritten Wahlgang die Wahl zum Bundeskanzler zu ermöglichen.

Die Spekulationen über die mögliche Tolerierung von Rot-Grün durch die Linken waren durch Umfragen befeuert worden, wonach SPD und Grüne derzeit keine eigene Mehrheit haben, und es zugleich auch nicht für Schwarz-Gelb reichen könnte.

AFP
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