Europawahl 2024 Carola Rackete: "Die AfD macht keine Politik im Interesse ihrer Wähler"

Carola Rackete
Carola Rackete ist Aktivistin, Seenotretterin, Klimaschützerin – und nun auch Politikerin. Im Gespräch sagt sie, warum es wichtig ist, dass man im Parlament all dies gleichzeitig ist. 
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Carola Rackete kandidiert in diesem Jahr für die Linke bei der Europawahl, nicht als Mitglied der Partei, sondern als Aktivistin. Was sie dazu bewegt hat – und was sie bewegen will.

Dass Carola Rackete 2019 als Kapitänin auf der Sea Watch 3 im Einsatz war, war ein Zufall. Und dieser Zufall hat ihr eine Bühne gegeben, die sie eigentlich nicht wollte. Nachdem sie 52 Geflüchtete rettete und mit ihnen illegal in den Hafen von Lampedusa einlief, wird Carola Rackete zur Gallionsfigur der Seenotrettung. Dabei ist ihr Thema eigentlich der Umwelt- und Klimaschutz, der aber ohne Zweifel kaum von Fluchtbewegungen zu trennen ist.

Im stern-Podcast "Die Boss – Macht ist weiblich" spricht sie mit Multiaufsichtsrätin und Host Simone Menne darüber, warum die Klimakrise sie zur Aktivistin gemacht hat – und warum sie mit ihrem Mandat für die Linke Aktivismus und Politik verknüpfen möchte. Sie spricht über das Erstarken der Rechten in Europa und darüber, warum sie daran gewöhnt ist, ohne Wohnsitz zu leben. Auszüge aus dem Gespräch finden Sie im Interview unten.

Frau Rackete, Sie sind Spitzenkandidatin der Linken für die Europawahl 2024, aber kein Mitglied der Linken. Was hat Sie dazu bewegt?
Die Dramatik der Klimakrise. Wir sind weit davon entfernt, die Maßnahmen zu treffen, die notwendig sind. Das EU-Parlament ist eines der Parlamente, wo maßgebende Dinge im Bereich Klima- und Umweltschutz beschlossen werden könnten. Noch dazu erleben wir einen Rückkehr des Faschismus, die ich als große Bedrohung für unsere Gesellschaft sehe. In so einem Moment ist es wichtig, linke Organisationen zu schützen.