Silke Gorißen Nach Veggie-Veranstaltung: CDU-Ministerin muss sich zu ihrem Fleischkonsum positionieren

Silke Gorißen
NRW-Agrarministerin Silke Gorißen (CDU)
© Political-Moments / Imago Images
Ein Besuch von NRW-Agrarministerin Silke Gorißen (CDU) in der Mensa der Uni Bonn sorgte in den eigenen Reihen für Kritik: Dort läuft gerade ein Veggie-Monat. Intern äußerte sich die Ministerin zu ihrem eigenen Fleischkonsum.

Die Universität Bonn führt einen Veggie-Monat durch: Eine Mensa gibt vorübergehend nur vegane und vegetarische Gerichte aus. Auch Silke Gorißen (CDU), Agrarministerin in Nordrhein-Westfalen, besuchte ihre frühere Alma Mater, informierte sich über die Aktion und probierte selbst die fleischlosen Cannelloni. 

"Wer sich gesund und nachhaltig ernährt, hilft auch beim Klimaschutz. Dabei sollte jeder Mensch selbst entscheiden, inwieweit er sich ausschließlich fleischlos ernährt", erklärte die CDU-Politikerin. Doch einigen in ihrer Partei schmeckte ihre Teilnahme an der Aktion offenbar überhaupt nicht. Wie die "Welt" berichtet, sah sich Gorißen anschließend scharfer Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. In internen Chatgruppen sollen Parteikolleg:innen über sie hergezogen sein, auch aus der Landwirtschaft gab es unzufriedene Stimmen.

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CDU-Agrarministerin: "Für mich gehört Fleisch zur Ernährung dazu"

Offenbar störten sich viele daran, dass die Ministerin als CDU-Politikerin eine Kampagne unterstützte, die zu weniger Fleischverzehr aufrief. Außerdem hatte Gorißen selbst bei dem Termin in Bonn die Hoffnung geäußert, dass sich in Zukunft "mehr junge Menschen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung begeistern".

Gorißen sah sich laut "Welt" so unter Druck, dass sie sich mit einer Erklärung gegen die Vorwürfe zur Wehr setzte. Jeder Mensch könne für sich entscheiden, ob er oder sie kein Fleisch essen wolle. Außerdem sah sich die Politikerin dazu genötigt, sich selbst zu ihrem Fleischkonsum zu bekennen. Wie die "Welt" zitiert, habe Gorißen klargemacht, "dass ich selber zu den Menschen gehöre, die regelmäßig Fleisch essen. Für mich gehört Fleisch zur Ernährung dazu."

In Deutschland ordneten sich im vergangenen Jahr fast acht Millionen Menschen als Vegetarier ein, etwa 1,5 Millionen Menschen als Veganer. Häufige Gründe für diese Entscheidung sind das Tierwohl, gesundheitliche Aspekte sowie die Umwelt- und Klimabelastung durch die industrielle Tierhaltung.

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