Corona-Maßnahmen In Bayern fallen Kontaktbeschränkungen, auch 2Gplus nicht mehr überall nötig

Corona Bayern
Bar in Bayreuth: In der Gastrononie wurde die Corona-Sperrstunde bereits Anfang Februar aufgehoben
© Nicolas Armer / DPA
Der nächste Corona-Gipfel steht bevor, Bund und Länder werden mutmaßlich Lockerungen beschließen. Einer prescht aber schon vor: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. In seinem Bundesland hat er die Kontaktbeschränkungen aufgehoben.

Das Regierungskabinett in München hat beschlossen, die geltenden Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene komplett und ersatzlos zu streichen. So dürfen sich Bürger und Bürgerinnen wieder in beliebig großen Runden privat treffen. Bislang waren Zusammenkünfte auf zehn Personen beschränkt. Die Kontaktregeln für Ungeimpfte bleiben dagegen bis auf Weiteres unverändert.

Auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens lockert Bayern die Regeln: darunter bei Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen. Wo bislang die 2G-plus-Regel gilt, gilt künftig nur noch 2G. Heißt: Zusätzliche Tests oder Booster-Impfung sind dann nicht mehr nötig. "Wir sind Team Vorsicht und Team Freiheit, aber nicht Team Stur", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung. Man gehe alleine nach dem "objektiven Maßstab" der Gefährlichkeit.

Corona-Ungeimpfte dürfen wieder an Hochschulen

Von Donnerstag an haben auch Ungeimpfte wieder Zugang zu einigen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens – wenn sie stattdessen einen negativen Test vorweisen. 3G statt wie bisher 2G gilt dann unter anderem für Hochschulen, außerschulische Bildung, berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, Musikschulen, Bibliotheken und Archive, Museen und Ausstellungen, Fitnessstudios und Solarien.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die in der Schule regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden, sind künftig Genesenen oder Geimpften gleichgestellt. Sie haben künftig also auch ohne Corona-Impfung zu allen 2G-Bereichen Zugang. Für Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe entfällt die Begrenzung der Kundenzahl von einem Kunden auf 10 Quadratmeter.

Ministerpräsident Söder hatte vor der Bund-Länder-Runde die stufenweise Exit-Strategie aus den Corona-Beschränkungen gefordert. "Wenn der Omikron-Peak erreicht und das Gesundheitssystem weiterhin intakt ist, braucht es den Einstieg in den Ausstieg". Zugleich forderte er eine länger gültige gesetzliche Grundlage für Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht und Abstandsregeln sowie eine Notfall-Strategie für mögliche neue Wellen.

"Am Mittwoch dürfen Entscheidungen nicht vertagt werden. Jetzt ist die Zeit für Weichenstellungen gekommen – nicht überstürzt, aber stufenweise", sagte Söder. Grundsätzlich forderte er eine Überarbeitung der gesamten Corona-Verordnungen. "Deutschland hat sich leider in einem Gestrüpp aus unterschiedlichen Verordnungen verheddert. Wir brauchen deshalb weniger Regeln und dafür klare und verständliche Prinzipien."

Tatsächlich soll nach dem Willen der FDP die bis zum 19. März befristete gesetzliche Grundlage für die Corona-Schutzmaßnahmen komplett entfallen. Sollte dies so kommen, "braucht es zumindest noch Schutzmaßnahmen wie Masken und Abstand", sagte Söder. "Dazu ist aber eine gesetzliche Grundlage notwendig. All das muss jetzt entschieden und geplant werden. Zudem braucht es eine Notfall-Strategie gegen mögliche neue Wellen und Mutationen. Vertagen gilt diesmal nicht."

DPA
nik

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