Deutschland-Besuch Bush kam, sah und winkte

George W. Bush ist sicher schon einmal herzlicher begrüßt worden, als von Mecklenburg-Vorpommerns Landesvater Harald Ringstorff. Der, sichtlich distanziert, empfing den US-Präsidenten zu seinem Deutschland-Besuch. Die Freude über Bushs Aufenthalt hält sich in Grenzen.

Unter größten Sicherheitsvorkehrungen ist George W. Bush um 21.31 Uhr auf dem Flughafen Rostock-Laage gelandet. Nach einem kühlen Empfang durch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidenten Harald Ringstorff ist der US-Präsident knapp zehn Minuten nach seiner Ankunft zusammen mit seiner Frau Laura einen Militärhubschrauber gestiegen, der ihn ins Hotel nach Heiligendamm fliegen sollte.

Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Bush einen Tag und zwei Nächte in ihrem Wahlkreis an der Ostseeküste verbringen. Es ist der dritte Deutschland-Besuch des US-Präsidenten. Für den ersten Tag sind neben politischen Gesprächen mit Merkel ein umfangreiches Besichtigungsprogramm in der Hafenstadt Stralsund und ein Grillabend in dem Dorf Trinwillershagen geplant.

Themen sind Iran, Irak und der Nahost-Konflikt

So werden sich Merkel und Bush über den Atomkonflikt mit dem Iran und eine Reihe anderer Themen sprechen. Auf der Tagesordnung stehen auch die Lage im Irak und im Nahostkonflikt sowie Energiethemen und die Vorbereitung des G-8-Gipfels am Wochenende. Bush reist am Freitagmorgen zu dem Treffen der Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen (G 8) nach Russland weiter.

Zudem will Merkel Bush eigenen Angaben zufolge zeigen, welche Veränderungen und Probleme die deutsche Vereinigung gebracht hat. Laura Bush wird ein eigenes Programm absolvieren und unter anderem eine Kinderbibliothek in Stralsund besuchen. Der Rückflug des Präsidentenpaares ist für Freitagvormittag eingeplant.

Zum Schutz des US-Präsidenten werden weit mehr als zehntausend Polizisten und Sicherheitsbeamte im Einsatz sein. Aus Sicherheitsgründen wird die Altstadt abgesperrt, Anwohner dürfen nur nach strengen Kontrollen ihre Häuser betreten und sich nicht an ihren Fenstern aufhalten. Ein Bündnis aus Friedensgruppen, Parteivertretern und Gewerkschaften hat Proteste gegen Bushs Besuch angekündigt.

Den bisherigen Plänen zufolge soll es ab dem Vormittag zwei Kundgebungen geben, die sich später vereinigen sollen. Dazu hat sich unter anderem auch der stellvertretende Regierungschef und Umweltminister Wolfgang Methling von der Linkspartei.PDS angemeldet. Ebenfalls in Deutschland ist US-Außenministerin Condoleezza Rice, die allerdings getrennt von Bush reiste und bereits gut eine Stunde vor dem Präsidenten auf dem Flughafen Parchim bei Schwerin ankam.

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DPA/AP