DGB-Kongress Gewerkschaftsboss will Engelen-Kefer in Rente schicken

Ein mächtiger Gewerkschaftsboss hat Spekulationen über die Wiederwahl von Ursula Engelen-Kefer zur DGB-Vizechefin eine Absage erteilt. Dabei äußerte er sich wenig charmant über das Alter der gewieften Taktikerin.

Sie geht. Sie geht nicht. Sie geht. Sie geht nicht.

Sie geht. Der Vorsitzende der IG Bergbau Chemie Energie (IG BCE), Hubertus Schmoldt, hat Spekulationen über eine erneute Wahl von Ursula Engelen-Kefer zur DGB-Vizechefin eine Absage erteilt. Er rechne nicht mit einer Wiederwahl Engelen-Kefers, sagte der Gewerkschaftsboss. Er sei "ganz sicher", dass der an diesem Montag beginnende fünftägige Kongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die Personalvorschläge der Vorsitzenden wählen werde, und "dass Kollegin Ursula Engelen Kefer nicht antreten wird", sagte Schmoldt im ZDF-"Morgenmagazin".

"Jeder erreicht irgendwann das Rentenalter"

Der Vorstand um DGB-Chef Michael Sommer hat für die für Dienstag geplante Wahl an Stelle von Engelen-Kefer das der CDU angehörende Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock (57) nominiert. Mit ihrer Wahl würde der DGB der großen Koalition von Union und SPD Rechnung tragen. Engelen-Kefer (62) ist SPD-Mitglied und seit 1990 stellvertretende DGB-Vorsitzende.

Etwas uncharmant verwies Schmoldt auf das Alter Engelen-Kefers: "Jeder von uns erreicht irgendwann einmal das Rentenalter." Die Wahlperiode gehe über vier Jahre. "Dann wäre sie über 65. Wir sind gegen die Heraufsetzung des Rentenalters. Und es wäre ein schlechtes Beispiel, wenn gerade der DGB hier etwas vormachte, was er eigentlich verhindern will, das Rentenalter über 65 auszudehnen", sagte er.

Der Gewerkschaftschef betonte, Engelen-Kefer habe eine "beachtliche Arbeit in den zurückliegenden Jahren geleistet". Darauf könnten der DGB und sie stolz sein. "Das sollte man nicht zum Schluss noch mit einem negativen Touch versehen", sagte Schmoldt.