Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
Wird das letzte TV-Duell vor der Präsidentschaftswahl am 3. November wieder so chaotisch? Der erste Schlagabtausch von Donald Trump und Joe Biden ließ nichts Gutes ahnen. Doch diesmal ging es anders zu.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag
Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:
11.242 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Freitagmorgen 11.242 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Zahl ist vergleichbar mit dem Rekordwert von 11.287 Fällen vom Vortag und liegt deutlich über den 7334 gemeldeten Neuinfektionen vom Freitag vergangener Woche. Die jetzigen Werte liegen damit über denen vom Frühjahr, sind aber nur bedingt vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Trump und Biden liefern sich trotz harter Attacken geordnetes TV-Duell
US-Präsident Donald Trump und sein Wahl-Herausforderer Joe Biden haben sich bei ihrem zweiten Fernsehduell erneut harte Wortgefechte geliefert, aber deutlich disziplinierter debattiert als bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Biden kritisierte den Amtsinhaber am Donnerstagabend (Ortszeit) scharf für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie: "Jeder, der für so viele Tote verantwortlich ist, sollte nicht Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben."
Trump bezeichnete den Kandidaten der oppositionellen Demokraten im Gegenzug zwölf Tage vor der Präsidentschaftswahl als "korrupten Politiker". Er beschuldigte Biden zudem, in seiner Zeit als Vizepräsident von 2009 bis 2017 keine Fortschritte für das Land erreicht zu haben, unter anderem für Afroamerikaner. "Sie haben nichts geschafft", sagte Trump. "Sie reden nur und tun nichts."

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Großbritannien und Japan unterzeichnen Freihandelsabkommen
Japan und Großbritannien haben sich auf ein bilaterales Freihandelsabkommen geeinigt, das nach Ablauf der derzeitigen Brexit-Übergangsphase gelten soll. Japans Außenminister Toshimitsu Motegi und die britische Ministerin für internationalen Handel, Liz Truss, unterzeichneten am Freitag in Tokio einen entsprechenden Vertrag. Damit ebneten sie den Weg, damit das Abkommen am 1. Januar in Kraft treten kann. So wollen beide Staaten Kontinuität bei Handel und Investitionen nach dem Austritt Londons aus der Europäischen Union sicherstellen. Zuvor muss das Abkommen, das weitgehend dem bestehenden Freihandelsabkommen Japans mit der EU entspricht, allerdings noch von den Parlamenten beider Länder ratifiziert werden.
Brasiliens Umweltbehörde ruft Brigaden zur Brandbekämpfung zurück
Die brasilianische Umweltbehörde Ibama hat sämtliche Einsatzkräfte im Kampf gegen Waldbrände zurückbeordert und ihren drastischen Schritt mit Geldmangel begründet. Die Regel trat am Donnerstag in Kraft. Der Zeitung "Estado de S. Paulo" und dem Sender "TV Globo" zufolge kehrten die Einsatzkräfte schon zurück. Das Ibama sprach laut den Berichten von Problemen bei der Freigabe von Mitteln durch das Finanzministerium seit September.
Was heute wichtig wird
Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:
Gewerkschaften halten sich neue Streiks im öffentlichen Dienst offen
Weitere Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst sind angesichts tiefer Gräben in der laufenden dritten Tarifrunde möglich. Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb kündigten an, im Fall eines Scheiterns der Gespräche zügig über entsprechende Konsequenzen beraten zu wollen. Optimistisch gaben sich hingegen am Donnerstag in Potsdam die Arbeitgeber. Terminiert ist die Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen bis heute. Beide Seiten erwarteten aber oder schlossen nicht aus, dass sich die Gespräche ins Wochenende hineinziehen.
Beschlüsse über weitere Einschränkungen in Hamburg möglich
Der Senat der Hansestadt wird laut einem Bericht des NDR heute voraussichtlich erneut die Corona-Regeln verschärfen. Thema sei unter anderem die Größe von Privat-Feiern. Wahrscheinlich werde auch das große Hamburger Volksfest, der Dom, abgesagt, meldet der Sender. Am Donnerstag hatte Hamburg 276 Corona-Neuinfektionen gemeldet, das war eine Höchstmarke gegeben.
Prozess um tödliche Schüsse auf einen Polizisten in Gelsenkirchen beginnt
Wegen des Verdachts auf Mord an einem Polizisten muss sich ein 29-jähriger Wuppertaler ab heute (9 Uhr) vor dem Landgericht Essen verantworten. Der Beschuldigte soll laut Staatsanwaltschaft bei einer Durchsuchung seiner Wohnung im April auf einen Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) geschossen und ihn tödlich verletzt haben. Der Mann befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der 29-jährige war verdächtigt worden, mit Drogen "in nicht geringer Menge" zu handeln und zudem im Besitz einer Waffe zu sein.
Brandenburger Landesverfassungsgericht entscheidet über Paritätsgesetz
Das Brandenburger Landesverfassungsgericht entscheidet heute (10 Uhr) über das Brandenburger Paritätsgesetz. Dieses schreibt vor, dass die Kandidatenlisten der Parteien für Landtagswahlen abwechselnd mit Männern und Frauen besetzt werden müssen. AfD und NPD hatten gegen die Regelung geklagt. Sie halten die Vorgabe für verfassungswidrig.
Nato-Verteidigungsminister beraten über Pläne für Abzug aus Afghanistan
Die Nato-Verteidigungsminister befassen sich heute, am zweiten Tag ihrer Video-Konferenz, mit Plänen für einen Abzug aus Afghanistan (14 Uhr). Er könnte abhängig von den Friedensverhandlungen der radikalislamischen Taliban mit der afghanischen Regierung bis Mai kommenden Jahres erfolgen. US-Präsident Donald Trump hatte aber jüngst für Unruhe im Bündnis gesorgt, weil er einen Rückzug der US-Truppen schon bis Weihnachten ins Gespräch gebracht hat.
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