Flüchtlinge auf Lampedusa Deutschland will Malta 100 Flüchtlinge abnehmen

Deutschland nimmt 100 nordafrikanische Flüchtlinge auf, die auf der Mittelmeerinsel Malta gestrandet sind. So solle der kleine EU-Staat entlastet werden, kündigte das Innenministerium am Freitag an. Schon im Oktober hatte Deutschland 100 afrikanische Flüchtlinge von Malta übernommen.

Deutschland will 100 nordafrikanische Flüchtlinge aufnehmen, die auf der Mittelmeerinsel Malta gestrandet sind. Der kleine EU-Staat solle damit entlastet werden, kündigte das Bundesinnenministerium am Freitag an. Bereits im vergangenen Oktober hatte Deutschland 100 afrikanische Flüchtlinge von Malta übernommen. Seit den Umstürzen in mehreren nordafrikanischen Staaten strömten vermehrt Flüchtlinge in Richtung Europa, was inzwischen auch für handfesten Streit zwischen Frankreich und Italien sorgt. Viele der Flüchtlinge, die zunächst auf der italienischen Insel Lampedusa stranden, wollen nach Frankreich weiterreisen.

Mit dem Machtwechsel in Tunesien und dem Beginn der Kämpfe in Libyen waren in beiden Staaten die strikten Grenzkontrollen zusammengebrochen, so dass sich Tausende Flüchtlinge auf den Weg über das Mittelmeer machten. Betroffen von dem Flüchtlingsstrom ist vor allem die Insel Lampedusa. Sie liegt etwa auf halber Strecke zwischen Sizilien und Tunesien. Dieses Jahr sind dort schon rund 20.000 Flüchtlinge angekommen.

Der Ansturm löste Streit zwischen Italien und Frankreich aus, das die reisewilligen Flüchtlinge nicht ins Land lässt. "Italien steht vor einem schwierigen Problem, aber Frankreich beabsichtigt nicht, Wirtschaftsflüchtlinge ins Land zu lassen", sagte der französische Innenminister Claude Gueant. Sein italienischer Kollege Roberto Maroni drang auf eine gemeinsame Lösung. Die meisten Flüchtlinge wollten weiterziehen, vor allem nach Frankreich, sagte er. Frankreich befürchtet aber genau dies und ist verärgert über die Entscheidung der italienischen Behörden, Tausenden Flüchtlingen eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung zu gewähren. Dies verstoße gegen die Schengen-Regelung, die den Menschen in den 25 Unterzeichnerstaaten Bewegungsfreiheit garantiert, erklärte das Land

DPA · Reuters
hw/Reuters/DPA