CDU-Chefin Angela Merkel will nach Angaben aus der Spitze der Unions-Bundestagsfraktion den nordrhein-westfälischen Rechtspolitiker Norbert Röttgen als neuen Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer vorschlagen.
Die Fraktionsvorsitzende werde ihren Vorschlag für die Wahl des 39-jährigen bisherigen rechtspolitischen Sprechers am Montag den Spitzengremien der Fraktion unterbreiten, hieß es am Sonntag in den Kreisen. Die gesamte Fraktion könnte bereits auf ihrer Sitzung am Dienstag darüber abstimmen.
Nachfoger Volker Kauders
Der Jurist Röttgen, der 1994 in den Bundestag einzog, soll die Nachfolge des Merkel-Vertrauten Volker Kauder antreten, der am Montag auf einem so genannten Kleinen Parteitag zum CDU-Generalsekretär gewählt werden soll. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer koordiniert neben der Fraktionsarbeit auch die Positionen von Fraktion und den Unions-Ministerpräsidenten im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat.
Seit Merkel kurz vor Weihnachten kurzfristig den bisherigen Fraktionsgeschäftsführer Kauder zum Nachfolger für den über RWE-Zahlungen gestolperten CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer ernannt hatte, wurde in der Unions-Fraktion offen über die Kauder-Nachfolge spekuliert. So waren als Kandidaten unter anderem der frühere CDU-Generalsekretär Peter Hintze, der Niedersachse Eckart von Klaeden sowie der Innenpolitiker Wolfgang Bosbach im Gespräch. Merkel betonte aber, sie wolle die Wahl Kauders zum Generalsekretär nicht vorwegnehmen und erst nach seiner Ernennung einen Vorschlag für seine Nachfolge machen.
Nach einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" war für die Auswahl Röttgens ausschlaggebend, dass er wie Meyer dem nordrhein-westfälischen CDU-Landesverband angehört. Nach dem Rücktritt Meyers solle der Landesverband, der im Mai eine Landtagswahl zu bestreiten hat, offensichtlich mit der Wahl Röttgens wieder gestärkt werden.