SPD-Chef Kurt Beck hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, für ein schlechtes Klima in der Großen Koalition zu sorgen. Der "Bild"-Zeitung sagte Beck, in einer Koalition komme es darauf an, "auch dem Partner seine Erfolge zu gönnen und nicht ständig zu versuchen, ihm auch noch die letzte Butter vom Brot zu kratzen". Merkel und die CDU dagegen verhielten sich so, als "seien sie allein in der Regierung". Das sei "ein großes Problem dieser Koalition."
Zwar habe die Große Koalition auch Erfolge vorzuweisen, so Beck, "das Problem sei nur: Manches von dem, was wir gemeinsam beschlossen haben, wird von der CDU oder CSU hinterher demontiert." Erst habe Merkel den Gesundheitsfonds gewollt, "nun sägt die CSU daran rum, dass die Späne fliegen". Ein weiteres Beispiel sei der Mindestlohn. Bei diesem Thema seien "CDU und CSU vor ihrer Wirtschaftslobby eingeknickt", sagte Beck. Auf die Attacken aus den eigenen Reihen entgegnete der SPD-Vorsitzende, er sehe in der Formulierung "Mann aus der Provinz" nichts Negatives. Beck: "Die Schickimicki- und Champagner-Gesellschaft ist nicht so meine Welt."